Weihnachten mit Pelle und Tomte Tummetott

12/2023 - Astrid Lindgren hat viele liebevolle Figuren mit ihrem Lebenswerk hinterlassen. Beim FORUM erinnerte Wolfgang Brandes in seinem Vortrag über "Weihnachten bei Astrid Lindgren" an diese vertrauten "Gesichter". Und für neunzig Minuten waren die erwachsenen Gäste noch einmal im Kindesalter und hatten einen schönen Abend. Da ging es nicht nur um Pippi Langstrumpf  oder die Kinder von Bullerbü, sondern gerade zu Weihnachten z.B. auch um Lotta, den Wichtel Tomte Tummetott oder Pelle, der zu Weihnachten verärgert zu Hause ausziehen will. 

Kekse, Punsch, Glühwein und adventliche Beleuchtung unterstützten die schöne Atmosphäre, die Wolfgang Brandes mit seiner Textauswahl und den biographischen Erläuterungen entspannt und unterhaltsam erzeugte. Den freundschaftlichen und bewundernden Blick auf die Autorin spürte man bei Brandes in jedem Abschnitt.

"Eine wie sie fehlt in unserer Zeit" heißt ein aktuelles biographisches Buch über Astrid Lindgren. Beim Buchtitel möchte man entschieden nicken. Umso mehr, als Wolfgang Brandes zum Abschluss aus ihrer bemerkenswerten Rede "Niemals Gewalt" aus 1978 zitierte, als sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen bekam:

"Müssen wir uns nach diesen Jahrtausenden ständiger Kriege nicht fragen, ob der Mensch nicht vielleicht schon in seiner Anlage fehlerhaft ist? Und sind wir unserer Aggressionen wegen zum Untergang verurteilt? Wir alle wollen ja den Frieden. Gibt es denn da keine Möglichkeit, uns zu ändern, ehe es zu spät ist?  (...)

Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern.

(...) Die jetzt Kinder sind, werden ja einst die Geschäfte unserer Welt übernehmen, sofern dann noch etwas von ihr übrig ist. Sie sind es, die über Krieg und Frieden bestimmen werden und darüber, in was für einer Gesellschaft sie leben wollen. In einer, wo die Gewalt nur ständig weiterwächst, oder in einer, wo die Menschen in Frieden und Eintracht miteinander leben.

(...) Ja, aber wenn wir unsere Kinder nun ohne Gewalt und ohne irgendwelche straffen Zügel erziehen, entsteht dadurch schon ein neues Menschengeschlecht, das in ewigem Frieden lebt? Etwas so Einfältiges kann sich wohl nur ein Kinderbuchautor erhoffen! Ich weiss, dass es eine Utopie ist. Und ganz gewiss gibt es in unserer armen, kranken Welt noch sehr viel anderes, das gleichfalls geändert werden muss, soll es Frieden geben. (...) Müssen wir ihnen dann nicht wenigstens daheim durch unser Beispiel zeigen, dass es eine andere Art zu leben gibt?"

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