01/2024 - Man sollte öfter Orte im nördlichen Heidekreis besuchen. Der Ausflug nach Soltau hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Das FORUM nutzte die besonderen "Murmelwochen" für einen Besuch im Spielzeugmuseum und hatte anschließend noch eine Führung durch das Buchdruckmuseum auf dem Programm. In beiden Einrichtungen wurden die Gäste von Leuten mit großem ehrenamtlichen Engagement empfangen, die mit bemerkenswerter Kompetenz Hintergründe und Geschichte vorstellten.

Und beide Museumsinhalte sind wichtige Kulturthemen: Der Buchdruck sorgte dafür, dass Bildung und Information sich in der Bevölkerung verbreiten konnten, und das Spielen begleitet Menschen von Kindheit an ihr ganzes Leben lang. In Soltau sind beide Themen wunderbar aufbereitet.

Das Spielzeugmuseum gibt in zwei Ausstellungshäusern einen Überblick über Spielzeug im Wandel der Zeit. Bis zu 200 Jahre alte Puppenstuben sind ausgestellt, mit denen seinerzeit in erster Linie sicherlich Erwachsene aus wohlhabenden Haushalten spielten. Dazu gibt es z.B. Einkaufsläden aus der Gründerzeit, frühes Playmobil und einmal im Jahr die Murmelwochen. Die großen, phantasievoll gestalteten Bahnen laden immer wieder Kinder genauso wie Erwachsene zum Testen ein. Irgendwie kann man an den Dingern nicht vorbeigehen.

Das Buchdruckmuseum befindet sich in einem Gebäude, das die Druckerei Mundschenk seinerzeit für den Druck der Böhme-Zeitung nutzte. Eine Kniehebelpresse, ein Handdrucktiegel, Setzautomaten und andere Druckmaschinen geben einen Eindruck, wieviel Arbeit nötig war, um bis zu den 1970er Jahren eine Zeitung nicht nur zu schreiben, sondern vor allem zu Papier zu bringen. Referent Fritz van Rechtern war selbst fünfzig Jahre lang Buchdrucker und erläuterte der Gruppe die Funktionsweise und Entwicklung der Maschinen.

Der Ausflug nach Soltau wird auch im nächsten Jahr wieder angeboten werden. Nördlicher und südlicher Heidekreis sollten viel öfter einander kennenlernen.