"Beflügelt!" - Glanz, Klang, Klasse!

11/2023 - Der Benefelder Steinway-Flügel ist restauriert und neu lackiert, die "Beflügelt!"-Konzerte gehen weiter. Mit einem Festkonzert haben Waldorfschule und FORUM die Rückkehr des 110 Jahre alten Instruments gefeiert. Die Interessierten können sich auf viele weitere tolle musikalische Erlebnisse in den kommenden Jahren freuen. Beim Festkonzert war mit den Professoren Roland Krüger und Leonid Gorokhov und den beiden jungen Musikerinnen Valerie Schweighofer und Anuschka Cidlinsky ein Quartett zu Gast, das wieder internationale Klasse präsentierte.

Walsroder Zeitung vom 14.11.2023: Der Schatz kommt zum Klingen. Professor Roland Krüger begeistert am frisch restaurierten Steinway-Flügel in Benefeld.

Endlich war es so weit: Der aufwendig restaurierte Steinway-Flügel (WZ berichtete) der Freien Waldorfschule Benefeld, konnte in festlichem Rahmen eingeweiht und erstmals wieder bespielt werden. Der Festsaal der Waldorfschule Benefeld war, einschließlich der geladenen Sponsoren und Gästen aus der Politik, beinahe komplett gefüllt. Stephan Handwerker als Geschäftsführer der Waldorfschule und Torsten Kleiber für das Forum Bomlitz wiesen auf die Rolle der Sponsoren hin, die die Restaurierung des Instruments erst ermöglicht hatten, und hoben die Bedeutung des Instrumentes für das Kulturleben der Region hervor.

Aus Hannover war diesmal höchstpersönlich Professor Roland Krüger angereist, der in der Vergangenheit schon des Öfteren Studenten für die „Beflügelt"-Reihe in der Benefelder Festhalle vermittelt hatte. Er nahm nicht nur am Flügel Platz, sondern hatte auch seinen Kollegen Leonid Gorokhov am Cello und die bereits sehr erfolgreichen jungen Künstlerinnen Valerie Schweighofer an der Violine und Anuschka Cidlinsky an der Viola mitgebracht. Auf dem Programm stand zunächst das Klavierquartett C-Dur von Ludwig van Beethoven. Feinsinnig, leicht, ja fast fröhlich kam dieses Jugendwerk des Meisters daher. Die Musiker spielten sehr differenziert und ausgewogen, brachten eine große dynamische Bandbreite und klangliche Schönheit hervor.

Anschießend spielte Professor Roland Krüger solo auf dem Flügel sechs Stücke aus den „Träumen am Kamin" von Max Reger. Er erwähnte, dass der Bau des Flügels nahezu zeitgleich mit der Komposition dieser Stücke erfolgte (1914/15). Roland Krüger nahm die Zuhörer auf eine träumerische Reise mit und zeigte mit diesen eher lyrischen, teils auch impressionistisch eingefärbten Stücken wie der Flügel zu einem warmen, ausgewogenen Instrument geworden war.

Nach der Pause mit Sektempfang folgte dann der Höhepunkt des Nachmittags, das Klavierquartett A-Dur von Johannes Brahms. Die vier Musikerinnen und Musiker konnten in diesem großen, äußerst komplexen Werk ihr ganzes Können zeigen.

Am Ende noch Mozart als Zugabe

Zwischen Zartheit und Energie, sicherer Ruhe und Zerrissenheit bis zur Verzweiflung agierend, führten sie das Publikum zu ungeahnten Entdeckungen in Mikrokosmos und Makrokosmos. Innere Seelentiefen wurden ausgelotet, die Musiker gingen zeitweise bis ins leiseste Pianissimo. Durchgehend war das Zusammenspiel äußerst genau und aufs Feinste abgestimmt. Klanglich ergab sich eine Einheit, in die sich das Klavier wunderbar einfügte.

Das Publikum dankte begeistert mit anhaltendem Applaus, die Musiker kamen schließlich noch mit einem langsamen Satz aus dem Mozart g-Moll Klavierquartett als Zugabe zurück auf die Bühne. Man darf sich auf die nächsten Konzerte mit diesem innerlich und äußerlich in neuem Glanz erstrahlendem Flügel freuen.

Text: Thomas Fietzke-Nowak

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