Historische Ansichten aus Walsrode

11/2023 - Die Stadt Walsrode ist mittlerweile die größte Kommune im Heidekreis, zu der neben Walsrode noch weitere dreißig „Stadtteile“ gehören. Kennzeichen dieser großen Stadt ist eine ausgeprägte Ländlichkeit. Das ist auch das Thema des neuen Bildkalenders, der wieder in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Walsrode erstellt wurde. Unter dem Titel „Walsrode, in der Stadt und auf dem Land“ werden die Betrachtenden mit einer Reihe von alten Aufnahmen aus der Kernstadt und einigen Ortschaften durch das Jahr 2024 begleitet, die zu Walsrode gehören.

Der Kalender zeigt zu Beginn eine Winterimpression des um 1780 errichteten Papiermacherhauses in Graesbeck, das seinerzeit verwunschen am Steinförtsbach lag und 1967 abgerissen wurde. Später entstand hier ein Baumarkt, der vor vier Jahren geschlossen wurde. Gegenwärtig entsteht auf dem frei gemachten Gelände ein völlig neuer Gewerbebetrieb.

Den Monat Mai schmückt ein Foto des Alten Rathauses von Walsrode kurz vor seiner Einweihung im Mai 1904 und erinnert so an dieses Ereignis vor 120 Jahren. Am Rande des Bildes sieht man noch Arbeiter, die letzte Baumaßnahmen an diesem für Walsrode architektonisch ausgefallenen Gebäude ausführen. 

Unter den Bildern ist auch eine Aufnahme des stadtbildprägenden Wohnhauses der Familie Rohte in der Moorstraße zu finden (heute Haus des Sports). Hier waren die Wurzeln der Malerin Hermine Overbeck-Rohte (1869-1937), die mit dem 49. Niedersächsischen Frauenort demnächst für ihr künstlerisches Wirken geehrt wird. Im Kalender sind darüber hinaus Bereiche der Stadt zu sehen, die früher wie heute eine gewisse Idylle ausstrahlen. Dazu gehört natürlich die Waldgaststätte Eckernworth mit dem einladenden Außenbereich. Die Böhmebrücke in Vorwalsrode zeigt, wie reizvoll der Übergang ursprünglich mal war, bis er in den 1970er Jahren durch eine neue Brücke und Verkehrsführung ersetzt wurde. Allerdings ist nun auch diese Böhmebrücke schon Geschichte, was den Verkehr noch das ganze nächste Jahr behindern wird.

Die historischen Ortsansichten sind typisch für ihre Zeit. Die Gastwirtschaft war nicht nur der zentrale Begegnungsort in den Dörfern, sondern auch immer ein beliebtes Motiv auf alten Postkarten. Daneben sind natürlich die Hofanlage mit den z. T. noch reetgedeckten Niedersachsenhäusern prägend gewesen, wie eine charmante Ortsansicht aus Altenboitzen zeigt. Aber auch der bäuerliche Wohlstand ist etwas versteckt zu entdecken, der sich u.a. in einem zweistöckigen Wohnhaus mit Zierelementen wie Risaliten in Bockhorn zeigt.

Bislang ist es dem Stadtarchivar Thorsten Neubert-Preine immer noch gelungen, schöne und bisher weitgehend unbekannte historische Aufnahmen für den Bildkalender ausfindig zu machen. Ohne die Hilfe vieler Privatpersonen, die Fotos aus ihren Alben zur Verfügung gestellt haben, wäre das schon längst nicht mehr möglich, da der Fundus des Archivs weitgehend erschöpft ist. So verbindet der Stadtarchivar mit dem Erscheinen des neuen historischen Kalenders wieder einmal die Bitte, dass die Bürgerinnen und Bürger in der Stadt und den Ortschaften in ihre alten Fotoalben schauen mögen, ob sich da nicht noch die eine oder andere interessante Aufnahme findet. Die Belohnung für ein veröffentlichtes Bild ist der entsprechende Kalender. Der neue Kalender für 2024 kann wieder in den Buchhandlungen Heine und Kappe, sowie im Kaufhaus GNH erworben werden.

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