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Flüchtlingsunterkunft bis in die 1950er Jahre
03/2025 - Schon Tage vor der Befreiung der Region durch die Briten am 16. April 1945 stand die Pulverfabrik EIBIA still. Das Gelände war nach wie vor eingezäunt und wurde Zug um Zug demontiert und gesprengt. Nur wenige Gebäude blieben erhalten und wurden weiter genutzt. Zu ihnen gehörte der "90-Personen"-Bunker am Rand des Areals in der Nähe der heutigen Kläranlage. Hier waren noch bis in die 1950er Jahre Flüchtlinge untergebracht, zu denen auch die Familie von Jutta Richter gehörte. Sie berichtete bei der letzten FORUM-Führung durch die EIBIA aus der damaligen Zeit.
Jutta Richter war damals ein kleines Mädchen, ihre Eltern waren bei den Bombenangriffen auf Hamburg obdachlos geworden und wurden nach Bomlitz umgesiedelt. Hier bewohnten sie den ehemaligen Aufenthaltsbunker mit dem großen Luftschutzkeller, hatten zwar keinen Strom, aber ein geräumiges Haus. Jutta Richter erinnert sich trotz der ärmlichen Verhältnisse gern an ihre Kindheit: Wir waren mitten im Wald wie auf einem großen Abenteuerspielplatz, und die Bomlitz war nicht weit weg. Für Kinder war das alles spannend."
Die Erinnerungsstücke in ihrem Fotoalbum gibt sie als Kopien an den Historiker Thorsten Neubert-Preine, der damit ein weiteres Detail der frühen Nachkriegsgeschichte der EIBIA dokumentieren kann.