Zum Hauptinhalt springen

Der Antisemitismus war hoffähig

09/2025 - Nachdem am 09. November 1938 die Nazis am heutigen Kirchplatz das Haus der jüdischen Geschäftsfrau Edith Hurwitz anzündeten, gab es in Walsrode keine jüdische Gemeinde mehr. Der Antisemitismus, der latent in der Walsroder Gesellschaft bestand und sich sogar mit einem "Antisemiten-Verein" bemerkbar machte, war damit vor Ort am Ziel.

Stadtarchivar Thorsten Neubert-Preine führte für das FORUM durch die Stadt und zeigte den Interessierten z.B. das Gebäude, in dem seinerzeit die Synagoge untergebracht war. Unter den Archivalien, die er für die Gäste mitgebracht hatte, befand sich eine Walsroder Zeitung aus dem Jahr 1894. In ihr warb der Antisemiten-Verein für einen öffentlichen Vortrag des Reichstagsabgeordneten Max Liebermann von Sonnenberg, der ein bekannter Antisemit war. Das Thema des Abends: "Wie muss sich unser Bauern- und Handwerkerstand zur Judenfrage stellen?" Die Grundlagen für die Katastrophe und die Verbrechen an den jüdischen Mitbürgerinnen und -bürgern waren also bereits Jahrzehnte vorher erkennbar.

We use cookies

We use cookies on our website. Some of them are essential for the operation of the site, while others help us to improve this site and the user experience (tracking cookies). You can decide for yourself whether you want to allow cookies or not. Please note that if you reject them, you may not be able to use all the functionalities of the site.