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Der Weg war beschwerlich, aber lebenswichtig

10/2025 - Um überleben zu können, waren Arno und Alice Schmidt in der unmittelbaren Nachkriegszeit dringend auf CARE-Pakete angewiesen, die Arnos Schwester Lucy schickte. Sie hatte Rudi Kiesler geheiratet, einen Kommunisten mit jüdischer Abstammung. Vor den Nazis waren sie 1933 zunächst nach Prag und 1939 dann in die USA geflohen. Von dort half Lucy ihrem Bruder und ihrer Schwägerin mit ihren Paketen zu überleben.

Das Kürzel C.A.R.E. steht für die Hilfsorganisation „Cooperative of American Remittances to Europa“ (Genossenschaft für amerikanische Überweisungen nach Europa), die 1945 von 22 Wohlfahrtsverbänden in den USA gegründet wurde. Hinter dem Namen verbirgt sich aber auch ein Wortspiel, denn „to take CARE of someone“ bedeutet: Sich um jemanden zu kümmern, jemanden zu pflegen oder zu betreuen – das drückt genau aus, was mit den CARE-Paketen erreicht werden sollte.

Die fast wöchentlichen Pakete mussten Arno und Alice Schmidt im Gemeindehaus der St.-Dionysius-Kirche in Bad Fallingbostel abholen. Diesen acht Kilometer langen Weg gingen sie zu Fuß und zurück noch einmal mit dem wichtigen Paket, das mehr als zwölf Kilogramm schwer war.

Arno Schmidt beschrieb diesen Weg in seinem Gedicht "De Reis no Falling", das Kulturring Bad Fallingbostel und FORUM gemeinsam als Wegbeschreibung zu einer Wanderung heranzogen. Anschließend analysierten Wolfgang Brandes und Torsten Kleiber das Gedicht in einem Vortrag im Rathaus Bad Fallingbostel.

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