- Home
- Städtepartnerschaften
- Eine wichtige Freundschaft gefeiert

Eine wichtige Freundschaft gefeiert
01/2025 - Am 22. Januar 1963 unterzeichneten der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle den "Elysee-Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit". Nur 18 Jahre nachdem Deutsche im Zweiten Weltkrieg Leid und Tod über ihre Nachbarn gebracht hatten, sollten aus ehemaligen Feinden Zug um Zug befreundete Nationen werden. Die Gruppe Städtepartnerschaften im FORUM feierte diese Freundschaft mit einem vielseitigen Themenabend und drei Gästen aus der französischen Partnergemeinde Blainville.
Zur Einleitung des Abends, der unterstützt wurde mit Mitteln aus dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds, stellten Raphael Bigus und Peter Endres die Partnergemeinde aus der Normandie vor. Die Gemeinde ist strukturell der ehemaligen Gemeinde Bomlitz ähnlich, mit der seit mittlerweile über zwanzig Jahren eine Städtepartnerschaft mit jährlichen Besuchen besteht. "Das ist nicht nur ein Austausch von höflichen Begegnungen, es sind Freundschaften zwischen Menschen und Familien entstanden", betonte Bigus. Eine besonderes Zeichen der Freundschaft war im letzten Jahr die Ehre, an den Feierlichkeiten zur Landung in der Normandie teilnehmen zu dürfen, bei denen Bürgermeisterin Helma Spöring sogar eine Rede halten durfte.
Im zweiten Teil gab es ein Interview mit Juliette Jacquot, Juliette Le Blond und Ulyssia Felix aus Blainville, die seit Januar ein Auslandspraktikum im Bomlitzer Kindergarten und der Benefelder Grundschule machten. Moderiert und übersetzt von Sophia Bigus berichteten die drei von den Unterschieden in der frühkindlichen Erziehung zwischen der Praxis in Frankreich und in Deutschland. Auch Fragen aus dem Publikum wurden beantwortet und diskutiert. Die drei Erzieherinnen wollen in Blainville unter ihren Komilitoninnen für die Möglichkeit eines Praktikums in Walsrode werben. Vielleicht entsteht hier zukünftig eine weitere Ebene des Austauschs.
Zum gemeinsamen Abendessen gab es ein Gericht aus der französisch-deutschen Küche im Elsass: Choucroute garnie, ein Sauerkrauttopf mit verschiedenen Sorten Braten und Würsten, der auch zeigte, dass man mindestens beim Essen sehr ähnliche Wurzeln zu haben scheint. Musikalisch begleitet wurde der Abend von der Pianistin Jana Kleiber, die französische Chansons und Popsongs spielte.
Es war ein fröhlicher Abend, an dem sich Teilnehmende aus zwei Ländern kennenlernen konnten und der europäische Gedanke spürbar wurde. Und auch die Liste der Interessierten wurde länger, die demnächst Frankreich besuchen oder Gäste aus Blainville aufnehmen wollen. Die Städtepartnerschaft, die gerade für Deutsche ein großes Privileg ist, wird so durch neue Impulse immer wieder neu belebt.