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JPON spielte Mendelssohn und Beethoven
06/2025 - Bereits zum fünften Mal schlug das Junge Philharmonische Orchester Niedersachsen (JPON) sein Probenlager in Benefeld auf. Die Freie Waldorfschule Benefeld überlässt dem Orchester den Campus mit dem Festsaal für Proben, der Turnhalle als Unterkunft und dem Pavillon für Stimmproben. Die Mahlzeiten bereitete das FORUM-Team um Koch Pit Förster in der SoVD-Begegnungsstätte vor. Als Dank spielte das JPON für die Gäste wieder ein Extraklasse-Konzert.
Walsroder Zeitung vom 03.06.2025: Verliebt ins gemeinsame Musizieren.
Junges Philharmonisches Orchester Niedersachsen: 40 Musikerinnen und Musiker spielen als Workshop-Abschluss einmal mehr vor vollem Haus.
Das Junge Philharmonische Orchester Niedersaschen (JPON) gab am vergangenen Sonntag im Festsaal der Freien Waldorfschule in Benefeld ein Konzert mit Stücken von Mendelssohn und Beethoven. Das Konzert im vollen Festsaal war der Höhepunkt des jüngsten Workshop-Aufenthaltes der 40 jungen Musikerinnen und Musiker. Das JPON spielte wunderbar, die Einsätze stimmten und die Dynamik war stimmig. Es war ein musikalischer Genuss für das Publikum, das sich mit viel Applaus bedankte.
Zuerst zauberte das Ensemble mit Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre gekonnt und mit viel Gefühl ein musikalisches Landschaftsbild in den Raum. Die Solistinnen Natalie Schönberger und Charlotte Gombert glänzten im Konzertstück f-Moll für Klarinette und Bassetthorn und Orchester Nr. 1 von Mendelssohn. Die beiden Musikerinnen spielten bereits in den vergangenen Jahren im JPON mit. Sie haben inzwischen ihre Ausbildung zu Profimusikerinnen abgeschlossen und sind musikalisch tätig für Orchester in Mainz und Magdeburg. Als Dank durften sie den Solopart spielen, was sie mit Bravour taten und dafür mit viel Beifall belohnt wurden.
Nach der Umbaupause stand Ludwig van Beethovens vierte Sinfonie in B-Dur auf dem Programm. Der Komponist soll zur Zeit der Entstehung des Stücks verliebt gewesen sein. So ist die Sinfonie ausgesprochen heiter und stimmungsvoll. Dem Flötisten Marco Orefice gelang es mit den anderen Bläserstimmen, die Liebesmelodien im Duett zu spielen und dabei eine besondere Atmosphäre zu schaffen.
Die Dirigentin Lea Katharina Fischer ist erst 27 Jahre alt, stammt aus Freiburg, hat in Düsseldorf studiert und arbeitet jetzt als Assistentin des dortigen Dirigenten für ein renommiertes Orchester - in Frankreich. Sie ist bereits zum fünften Mal beim Himmelfahrtswochenende des JPON in Benefeld dabei gewesen, beim ersten Mal war sie noch am Anfang ihrer Ausbildung. Inzwischen leitet sie souverän und mit sehr viel Energie das Orchester. Die Zahl der Dirigentinnen sei noch überschaubar, auch wenn sich in den letzten fünf Jahren viel getan habe, so Lea Fischer. Deshalb habe sie leider kein weibliches Vorbild.
Wer im JPON mitspielen möchte, muss sich bewerben und einem Auswahlverfahren stellen. Es soll nicht nur die musikalische Seite passen, sondern auch die menschliche. „Die deutsche Amateurmusikerszene ist einzigartig in Europa", erklärte Lea Fischer. Das Talent und die Begeisterungsfähigkeit der Musizierenden sei ihre Motivation, das JPON zu dirigieren und aus vielen Individuen eine Gemeinschaft, ein Orchester zu formen und zur Höchstleistung zu bringen. Das JPON sei „ein total netter Haufen".
Die Vorbereitungszeit für das Benefelder Konzert betrug ungefähr ein halbes Jahr. Lea Fischer suchte die Musik aus, deren Noten vorab an die Musizierenden versandt wurden. Von Donnerstagabend bis Sonntagmittag wurde dann in Benefeld gemeinsam intensiv geübt. Die Generalprobe war eine spannende Mischung aus konzentriertem Musizieren und Spielfreude. Zwischendurch verließ die Dirigentin die Bühne und das Orchester spielte ohne ihre Leitung weiter. „Jetzt müssen die Musikerinnen und Musiker selbst Verantwortung übernehmen“, sagte sie und zeigte damit, dass Frauen anders dirigieren als Männer. Das eigentliche Konzert war dann auch die beste Werbung für den JPON-Auftritt im Jahr 2026, auf den sich jetzt schon das Stammpublikum freut.
Das umfangreiche Programmheft enthielt zudem noch viele interessante Informationen zur Entstehung der Stücke und zu den Musikerinnen und Musikern. Möglich wurde dieser musikalische Leckerbissen durch die Kooperation des Jungen Philharmonischen Orchesters mit der Freien Waldorfschule in Benefeld und dem Kulturverein FORUM Bomlitz mit seinen vielen Helferinnen und Helfern.
Text und Foto: Lutz Riechardt