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Fußballweltmeister mit Regionalbezug

07/2024 - "Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen" - alle Fußballinteressierten kennen diesen Satz von Radiokommentator Herbert Zimmermann aus dem Endspiel der WM-Fußballweltmeisterschaft 1954.  Zum 70-jährigen Jubiläum des "Wunders von Bern" beschrieb Wolfgang Brandes im FORUM die Vorgeschichte und die zeitgeschichtlichen Hintergründe.

Der Sieg über die ungarische Mannschaft war damals nicht nur ein sportliches Ereignis. Wird der Blick über die Meisterleistung der Fußballer um Fritz Walter, den „Boss“ Helmut Rahn, den „Fußballgott“ Toni Turek, den „Chef“ Sepp Herberger und den „Geist von Spiez“ ausgeweitet, dann eröffnet sich einiges an Besonderheiten.

Denn besiegt wurde der haushohe Favorit, eine aus Militärangehörigen bestehende, also quasi Profis aufweisende Mannschaft aus einem Ostblock-Land, von westlichen Amateuren, die erst im Nachgang mit Arbeitsstellen und Geschenken bedacht wurden. Das Verhalten der deutschen Fans – von denen viele erst im Verlauf der Weltmeisterschaft ihre Fußballbegeisterung entdeckten – und das Auftreten der Offiziellen des DFB und der Politik wurde vom Ausland argwöhnisch beäugt, lag das Kriegsende doch gerade einmal neun Jahre zurück.

Wolfgang Brandes hatte wie gewohnt ausgezeichnet recherchiert und konnte viele Details vorstellen. Zusammen ließen sie erahnen, wie vielschichtig der Mythos um die Weltmeisterschaft war. So war z.B. Helmut Schön der spätere Assistenztrainer von Herberger: Vorher trainierte er die Auswahl der DDR und anschließend das Team des Saarlands, gegen das sich die westdeutsche Mannschaft in der WM-Qualifikation für 1954 erst durchsetzen musste. Von 1964 bis 1978 war er schließlich der Nachfolger von Herberger als Bundestrainer und damit in seiner Laufbahn Trainer von drei deutschen Nationalmannschaften.

Und auch lokalen Bezug hat die legendäre WM-Mannschaft: Heinrich Kwiatkowski war der dritte Torhüter des Teams und kam beim Vorrundenspiel gegen Ungarn zum Einsatz, bei dem er acht Gegentreffer kassierte (Endstand 3:8). Der Name des Gelsenkircheners ist im Heidekreis kein unbekannter - Andre Kwiatkowski, der Leiter der Berufsbildenden Schulen in Walsrode, ist der Enkel seines Cousins.

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