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Viele Zwangsarbeiter waren Ukrainer

03/2022 - Regelmäßig besucht das FORUM den Schwesterstandort der Bomlitzer EIBIA in Liebenau. Die Gebäude auf dem Gelände wurden nach dem Krieg nicht wie in Bomlitz überwiegend gesprengt, sondern von den Briten weiter verwendet als Munitionsdepot. Der Historiker Martin Guse von der Dokumentationsstelle Pulverfabrik Liebenau führte die Gruppe.

Er machte vor allem deutlich, dass es bei der Erinnerung nicht um Technik oder Ingenieursleistung ginge, sondern um die vielen Menschen, die verschleppt wurden und in der EIBIA zur Arbeit gegen ihre eigenen Heimatländer gezwungen wurden. Viele von ihnen kamen damals aus der Ukraine. Aus dieser Erinnerungsarbeit haben sich in den letzten zwanzig Jahren Partnerschaften zwischen Liebenau und ukrainischen Gemeinden entwickelt, aus denen seinerzeit noch Zeitzeugen begrüßt werden konnten.

Von Anfang an kommen auch Nachfahren dieser Zwangsarbeiter nach Liebenau, um zu verstehen, wie ihre Eltern oder Großeltern in der EIBIA arbeiten mussten. Auf dieser Grundlage hat die Dokumentationsstelle einen regelmäßigen Jugendaustausch aufgebaut, über den sich seit Jahren junge Leute aus beiden Ländern kennenlernen. "Sie kommen als Fremde und gehen als Freunde", erklärt Martin Guse zu den Jugendcamps, in denen man eine Woche lang gemeinsam Themen erarbeitet und Zeit verbringt.

Zu diesen Freunden in der Ukraine waren am Besuchstag drei LKW mit Hilfsgütern aus Liebenau unterwegs - gefahren von Leuten, die früher am Jugendaustausch teilgenommen haben. Martin Guse und sein Team koordinieren, organisieren und vermitteln. Die Angst um Ihre Freundinnen und Freunde in der Ukraine ist groß und bestimmt zurzeit ihren Alltag.

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