10.01.2026 Literatur-FORUM "Ernst Jünger"
Samstag - 17.00 Uhr - Dorfgemeinschaftshaus Bomlitz (August-Wolff-Straße 3)
Der Schriftsteller Ernst Jünger (1895-1998) war Nationalist und gleichzeitig Weltbürger. Der Autor des Tagebuchromans "In Stahlgewittern" ist Zeitzeuge und literarischer Chronist des letzten Jahrhunderts. Er experimentierte mit LSD, war ein begeisterter Insektenkundler und sammelte Eindrücke auf seinen vielen Reisen, die er zu Texten formte. Der gebürtige Benefelder Hans-Jürgen Bollig wird als Referent in einem Literatur-FORUM mit einer Bildpräsentation das Leben und Wirken von Ernst Jünger vorstellen und einordnen. Einen Schwerpunkt wird seine Lebenszeit in Hannover und Umgebung bilden.
Ernst Jünger wurde in der deutschen Kaiserzeit geboren. Als Jugendlicher unternahm er einen Abstecher in die französische Fremdenlegion, meldete sich 1914 sofort als Freiwilliger im Ersten Weltkrieg und überlebte ihn mit vielen Verwundungen. Die Weimarer Republik lehnte er ab, ebenso wie die Herrschaft der NS-Schergen trotz anfangs ideologischer Nähe. Im Zweiten Weltkrieg war er überwiegend im Stab des Militärbefehlshabers in Paris stationiert und spielte auch eine Rolle im Umfeld des misslungenen Attentats auf Hitler am 20. Juli 1944. Arno Schmidt nannte ihn „einen niedersächsischen Diderot“ und Thomas Mann „einen eiskalten Jünger des Barbarismus“.
Nach dem Krieg ertrug er die neue Bundesrepublik und wurde bewundert von Francois Mitterand und Helmut Kohl. Als ihm die Stadt Frankfurt 1982 den Goethe-Preis verlieh, kam es zu einem Eklat und Protesten. Von 1948 bis zu seinem Tod lebte er in Wilflingen (Schwaben) im Forsthaus der Familie von Stauffenberg, wo Hans-Jürgen Bollig ein informatives Gespräch mit der letzten Haushälterin im Hause Jünger führen konnte.
Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich willkommen.