Funktionsweise der Cordinger Mühle

Die Cordinger Mühle ist voll funktionsfähig und zeigt den Produktionsablauf in der Müllerei, wie er in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts üblich war. Der Müller hatte für den Betrieb der Mühle noch einen Gesellen als Helfer.

 

Den Faltplan in DIN A3 gibt es beim FORUM (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder 0163-1650184) zum Preis von 0,50 EUR.

Der Getreidesack (1) wird vom Bauern angeliefert und nach dem Wiegen mit dem Sackaufzug (2) ins Obergeschoss (Mehlboden) der Mühle transportiert.

Im Aspirateur (3) wird das Getreide beim Sieben mit einem Magneten von Metallteilen und mit einem Ventilator von Spreu und Gräsern befreit („die Spreu vom Weizen trennen“). Mit dem Becherelevator (4) werden die vorgereinigten Getreidekörner zum Trieur (5) befördert, wo sie von den runden Wildkrautsamen getrennt werden. Abschließend werden von den gereinigten Getreidekörnern die öligen Keime in der Schälmaschine (6) entfernt.

Über den Rüttelschuh (7), der durch einen Vierschlag in Vibration versetzt wird („das Klappern der Mühle am rauschenden Bach“), rutscht das gereinigte Getreide in den Trichter. Dort wird es im Mahlgang zwischen Läuferstein (8), der durch die Mühlenspindel (16) gedreht wird, und Bodenstein (9) zermahlen. Das gemahlene Gut fällt schließlich vom Mittelgeschoss (Steinboden) in den Mehlsack (10) im Untergeschoss (Radboden).

Um noch Kleie aus dem Mehl zu sieben, wird es in der Beutelkiste (11) durch eine feine Gaze geschüttelt („er ist schwer gebeutelt“). Die verbleibende Kleie wird durch den Kleiekotzer in einen Behälter geführt und nach Bedarf noch einmal in den Mahlgang gegeben.

Zum Austausch der Mühlsteine und zum Nachschärfen wird der Steinkran (12) genutzt. Der Abstand zwischen den Mühlsteinen wird durch das Lichtwerk (17) reguliert: Je kleiner der Abstand, desto feiner ist das Mahlergebnis.

Die Energie für die Drehbewegung der Mahlgänge, die Transportmechanismen und die Reinigungsautomaten liefert das Wasserrad (13) der Cordinger Mühle. Die Mühle hat einen unterschlächtigen Aufbau, das Wasser wird dem Rad im unteren Teil zugeführt und treibt es so an.

Die Achswelle des Wasserrads dreht in der Mühle ein Stirnkegelrad (14). Das Rad treibt über weitere Zahnräder und Wellen, auf die mit Riemen (15) die Kraft übertragen wird, die Kegelräder unter den Mahlgängen an. Die Drehbewegung wird schließlich über die Mühlspindel (16) auf den Läuferstein (8) übertragen. Die Übersetzung ist 1 zu 12: Dreht sich das Wasserrad einmal, dreht sich der Mühlstein zwölfmal.

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