Ausstellung über Arno Schmidt neu präsentiert

09/2014 - 100 Jahre wäre Arno Schmidt in diesem Jahr geworden. Ein guter Anlass für das FORUM Bomlitz, die vorhandene Ausstellung aus dem Anfang der 1990er Jahre zu einem der bedeutendsten Schriftsteller der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur modernisiert neu zu präsentieren. "Schwarze Spiegel - Arno Schmidt in Benefeld 1945 bis 1950" ist als Dauerausstellung im Müllerhaus an der Cordinger Mühle zu sehen. Torsten Kleiber vom FORUM freut sich: "Durch die modernen Möglichkeiten kann die Wirkung der Bilder und Texte noch mehr zur Geltung gebracht werden."

 Walsroder Zeitung vom 01.10.2014: Neue Forschungen, neue Präsentation. Zum 100. Geburtstag: Informationen über Arno Schmidt im Müllerhaus.

Arno Schmidt zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern im deutschen Sprachraum nach dem zweiten Weltkrieg. Von Ende 1945 bis 1950 lebte er zusammen mit seiner Ehefrau Alice in Benefeld. Am vergangenen Sonntag wurde im Müllerhaus an der Cordinger Mühle eine Ausstellung zum 100. Geburtstag eröffnet. Der Vorsitzende vom Forum Bomlitz, Torsten Kleiber, freute sich über das Interesse und die Gespräche, die mit der Person Arno Schmidt aber auch mit den gezeigten Bildern einhergingen.

Dank der Vorarbeit einer ehemaligen Arbeitsgruppe im Forum sei diese Ausstellung überhaupt erst möglich geworden. Mit Leidenschaft hätten Anna Maria und Gerd Roland Hunold sowie Friedrich Neuhausen die Recherche Ende der 80er Jahre betrieben. Ebenso habe es viele Stipendiaten im Müllerhaus gegeben, die Forschungen betrieben und anschließend ihre Doktorarbeit geschrieben hätten, sagte Kleiber. Das Haus, in dem Schmidt zusammen mit 14 weiteren Familien gelebt hat, musste auf dem Mühlenhofgelände abgerissen werden. Die Recherchen hätten aber ergeben, dass die Benefelder Zeit eine besondere, vielleicht sogar die prägende für das Schaffen des Schriftstellers gewesen sei. Hier seien „Leviathan“, „Enthymesis“ und „Gadir“ entstanden. Die Orte der Umgebung seien Schauplätze seiner Erzählungen aus der Trilogie „Nobodaddy’s Kinder“ geworden.

Jeder, der sich mit der Lokalgeschichte der Region beschäftige, erfahre, dass er an Arno Schmidt nicht vorbei käme, sagte Kleiber in seinen Eröffnungsworten. Dabei seien die Forschungen längst nicht erschöpft. Als Beispiel nannte der Benefelder Heinz Steudle das von den Polen verwaltete ehemalige Liberation Hospital Bomlitz in Lohheide Nord mit über 300 Betten, dass in den Büchern von Schmidt keine Berücksichtigung gefunden hat. Die Frage bleibe: Warum?

Der Vorsitzende des Geschichtshauses Bomlitz, Thorsten Neubert-Preine, und Torsten Kleiber haben in Zusammenarbeit mit Lars Przybylski die Neugestaltung der ausgestellten Tafeln möglich gemacht. Finanzielle Unterstützung gab es durch den Gemeindestiftungsfonds. Die digitale Aufbereitung der Fotos auf DIN A 2 würden dem Betrachter heute eine andere Wirkung vermitteln, sieht Kleiber einen Beweggrund für die neue Darstellungsweise. Er selbst freute sich, dass die Ausstellung auch auf Tour geht, so ab der 41. Kalenderwoche zum Gymnasium Walsrode. Wer die Ausstellung im Müllerhaus sehen oder zeigen möchte, kann sich unter Tel. 0163-1650184 melden.

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