Wasser war für die EIBIA Standortfaktor

06/2016 - Man verfügte am Standort Bomlitz über eine lange Tradition und Erfahrung bei der Pulverproduktion. So war die Firma Wolff die erste Adresse, bei der man bereits ein Jahr nach der Machtergreifung der Nazis anfragte für eine zusätzliche, noch größere Pulverfabrik. Weitere Gründe, die für den Standort Bomlitz sprachen, waren die Verfügbarkeit von Gelände und der Zugang zu Wasser, denn mit der Bomlitz, der Warnau und der Böhme gab es gleich drei Flüsse, die genutzt werden konnten. Benötigt wurde das Wasser nicht nur für den Produktionsprozess, sondern auch als Kühlmittel und Entsorgungsmöglichkeit.

"Das schwefel- und säurehaltige Abwasser aus der Produktion wurde ohne vorherige Reinigung in die Bomlitz geleitet, die dann auch schon nach kurzer Zeit biologisch tot war", erläuterte der Bomlitzer Historiker Thorsten Neubert-Preine bei der letzten FORUM-Führung durch die EIBIA. "Reaktionen kamen allerdings erst, als die giftige Fracht darüber hinaus nicht nur Teile der Böhme beeinträchtigte, in die die Bomlitz fließt, sondern auch der Aller."

Als Gegenmaßnahme wurden die stark sauren Abwasser gekalkt. Damit sei die Bomlitz dann zwar immer noch tot, die Böhme aber etwas weniger tot gewesen, so Neubert-Preine weiter. Auf den Luftbildern der Briten aus dem Jahr 1944 könne man die Bomlitz durch die Kalkung als weißen Linienverlauf erkennen. Noch heute könne man im unwegsamen Gelände in der Nähe der Bomlitz-Brücke beim Waldbad ein großes Einleitungsrohr von damals erkennen.

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