Die EIBIA ist auch besondere Natur

05/2018 - Das Gelände der ehemaligen Pulverfabrik EIBIA hat eine besondere Geschichte, die regelmäßig in FORUM-Führungen erläutert wird. Das Gelände hat aber auch die Besonderheit, dass es seit seiner industriellen Nutzung eingezäunt war: Anfangs zum Schutz der kriegswichtigen Produktionsstätte und später zum Schutz der Spaziergänger vor den baufälligen Ruinen und Sprengmittelresten. Bis zur Öffnung 1991 entwickelte sich so die Natur ganz unbeeinträchtigt und eroberte sich das Gelände zurück. Förster Richard Brandes vom FORUM erklärte auf einem geführten Spaziergang die besondere Natur in der EIBIA.

Die EIBIA gehört als Naturraum zur Südheide und wurde durch die Saale-Eiszeit vor rund 160.000 Jahren geformt. Zu dieser Zeit war die Eisauflage zwischen 500 und 700 Metern dick. Durch das Vordringen und Abschmelzen des Eises wurde fast eine Mittelgebirgslandschaft geschaffen. Alle Böden sind eiszeitlich entstanden, was man auch vielen Steinen im Gelände erkennen kann. Durch das Abschmelzen des Eises wurde der heidetypische Sand aufgeschwemmt.

Die landschaftliche Schönheit des Gebiets wird durch die Heideflüsse Bomlitz und Warnau geprägt. Das Auf und Ab beim Wandern in dem hügeligen Gelände mit schönen Ausblicken auf die Talauen und die hier naturnahe Bewaldung ist bei jedem Besuch ein Erlebnis. Um 1800 waren im Heidekreis nur 5 % der Fläche bewaldet, heute sind es ca. 40 %. Die Heidewirtschaft mit großen Schafherden war damals entscheidend für die Bauern.

Nach Aufgabe der industriellen Nutzung der EIBIA im Jahr 1945 wurden die Anlagen auf dem Gelände mit Schienen, Straßen und Gebäuden demontiert oder gesprengt. Verteilt im Gebiet finden sich dadurch Wälle, Aufschüttungen und Hohlwege, die mit sehr unterschiedlichen und schon älteren Pionierwäldern bewachsen sind. Birke, Eiche, Kiefer, Fichte, Weide, Buche und auch Linde und Ahorn haben sich gut entwickelt. Wie auch auf Truppenübungsplätzen haben sich in der EIBIA heute interessante und schutzwürdige Biotope und Landschaftsteile entwickelt. Im Bereich der Auen von Bomlitz und Warnau gibt es naturnahe Erlenwälder, Sumpfwälder und Bruchwälder. Muffel (Wildschafe), Rehwild, Fuchs, Dachs, Marderhund, Waschbär, Marder und Wolf sind hier heimisch geworden. 1989 wurde die EIBIA von der Gemeinde Bomlitz als Naherholungsgebiet zur Verfügung gestellt. Lange Zeit schon ist die EIBIA mittlerweile als Landschaftsschutzgebiet geschützt.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.