„Hauptdarsteller nur mühsam zur Mitarbeit zu bewegen“

11/2014 - Jagdfachmann und Naturfotograf Seeben Arjes beweist Geduld bei seiner Arbeit. „Die Tiere lassen sich nur mühsam zur Mitarbeit bewegen“, sagt er schmunzelnd über seine Hauptdarsteller. Sie zeigten sich, ließen sich aber nur ungern fotografieren. Es wirke, als würden sie sich geradezu der Beobachtung mit der Kamera entziehen. Geduld, gute Ausrüstung und viel Erfahrung mit Tierverhalten seien nötig, bis Fotos gelängen. Dass sich die Geduld jedoch auszahlen würde, sieht man an den Ergebnissen, die Arjes beim Vortrag „Naturfotografie im Allertal“ im FORUM Bomlitz den Gästen vorstellte.

So zeigte Arjes auf der Leinwand z.B. seinen Dackel im Sprung, der dabei aussieht, als würde er fliegen. Auch einen Bluthänfling in einer Wasserpfütze und verschiedene Jungtiere hatte er in voller Aktion als Fotos für die Gäste dabei. Und mindestens bei dem Dackel-Foto ahnten Hundefreunde sofort, dass es viele Versuche gegeben haben muss, bis ein solches Bild entstehen konnte.

Die Tarnung des heimischen Wildes konnte er dank mühsamer Beobachtung und beherrschter Fotografietechnik zeigen und erläutern. Darüber hinaus konnte Arjes einheimische Arten wie die Krabbenspinne und den Efeufalter trotz einer Mimikry dokumentieren, wie sie von Laien sonst nur in den Tropen und Meeren vermutet werden.

Arjes hat mit seiner investierten Geduld aber nicht nur beindruckende Fotos erzielen können. Auch bislang weniger bekannte Phänomene der „Arbeitsteilung“ aus der heimischen Tierwelt konnte er so dokumentieren und damit sichtbar machen. Silberreiher z.B. konnte er zeigen, die den Jungvögeln das Fischen im Verband beibringen, um sich gegenseitig die Beute zuzutreiben. Spannend auch ein Kolkrabe, der ein verendetes Reh findet, aber trotz des starken Schnabels nicht die Felldecke öffnen kann: Lautstark macht er auf seinen Fund aufmerksam und lockt damit weitere Raben und einen Fuchs an, der geradezu aufgefordert wird, das Fell aufzureißen und als erster zu fressen. Der erste Rabe muss dadurch zwar mit den anderen Tieren teilen, weiß aber, dass er sonst unter Umständen gar nichts von der Beute bekommen hätte.

Hans Scheele vom FORUM Bomlitz freut sich darauf, Seeben Arjes als fachkundigen Referenten auch im nächsten Jahr einladen zu können. Als nächster Termin in der FORUM-Reihe von Naturthemen steht der Vortrag der Niedersächsischen Wolfsbeauftragten Dr. Britta Habbe über die aktuelle Entwicklung der Wölfe am 29. Januar 2015 im Veranstaltungskalender.

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