Sie wollten ihn und ermordeten sie

05/2022 - Erich Maria Remarque war durch seinen Anti-Kriegs-Roman „Im Westen nichts Neues“ ein weltbekannter Schriftsteller. Weniger bekannt ist seine Schwester Elfriede. Das Leben der Damenschneiderin endete tragisch: Elfriede Scholz, geborene Remark, wurde Ende 1943 in Berlin-Plötzensee wegen "Wehrkraftzersetzung" enthauptet. Heinrich Thies stellte gemeinsam mit dem Musiker Johnny Groffmann beim FORUM die Geschichte der beiden ungleichen Geschwister in einer literarisch-musikalischen Revue vor.

Die musikalische Lesung basiert auf der Doppelbiografie „Die verlorene Schwester. Elfriede und Erich Maria Remarque“, für die der Hademstorfer Heinrich Thies lange recherchiert hat. Johnny Groffmann spielte passend zur Zeit und Geschichte vor allem Klassiker aus der Swing-Ära – unter anderem die Glen-Miller-Kompositionen „In The Mood“ und „Moonlight Serenade“  sowie „Anything Goes“ von Cole Porter. Außerdem waren auch Schlager der Zwanziger Jahre zu hören.

Erich Maria Remarque war den Nazis ein Dorn im Auge, in seinem Schweizer Exil aber sicher. "Ihr Bruder ist uns entwischt, Sie werden uns nicht entwischen", soll der Nazi-Richter Roland Freisler bei Elfriede Scholz' Todesurteil gesagt haben. Erst nach dem Krieg erfuhr ihr Bruder von ihrem Schicksal und machte sich große Vorwürfe. Er strebte eine Rehabilitierung und Aufhebung der Verurteilung an, die in seinem Todesjahr 1970 eingestellt wurde. Erst 1998 wurde das Todesurteil aufgehoben. Heute erinnern noch ein Straßenname in Osnabrück und ein Stolperstein vor ihrem letzten Wohnort in Dresden an Elfriede Scholz. 

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.