Mathematik zum Anfassen und Schmunzeln

20140301 vortrag glcksspiel ws„Es gibt vielleicht eine Methode, im Casino Geld zu gewinnen“, schmunzelte Referent Dr. Michael Kleiber: „Folgen Sie Leuten, die hohe Einsätze machen. Vielleicht fällt denen etwas aus der Tasche.“ Danach erläuterte er beim FORUM-Vortrag „Roulette, Black Jack, Lotto“ die mathematischen Aussichten von Glücksspielen. Und wer es noch nicht war, wurde von ihm über die Gewinnchancen erheblich ernüchtert, dabei allerdings auch gut unterhalten.

Die Chance auf einen Sechser im Lotto stünde bei 1 zu 14 Millionen, so Kleiber. „Stellen Sie sich die 1.260 km lange Strecke von Hannover nach Monte Carlo vor, an deren komplettem Wegrand Begrenzungspfeiler dicht an dicht stehen. Einer davon entspricht dem Sechser im Lotto.“ Und selbst wenn man gewinnen würde, sollte man sich über einige Faustregeln im Klaren sein. Wer Geburtstage, Muster oder die Lottozahlen der Vorwoche tippen würde, habe zwar die gleichen Chancen, müsse sich aber den eventuellen Gewinn mit vielen Teilnehmern teilen, die auf dieselbe Idee kamen. „Da hat man dann nicht das sorgenfreie Leben, sondern einen Kleinwagen gewonnen.“

Beim Roulette machte Kleiber ebenfalls sofort klar, dass die Bank immer am längeren Hebel sitze. „Rot oder schwarz, gerade oder ungerade sind keine 50%-Wahrscheinlichkeiten. Es gibt immer noch die Null.“ Und so sei es egal, welche Kombinationen man setze, die Null würde immer mit einem Finger auf die Waage drücken. Im Vergleich noch schlechter als das „rot/schwarz“-Spiel sei das Setzen auf Zahlen. Da man im Falle eines Gewinns aus Höflichkeit den Einsatz den Angestellten überlassen würde, sei der Erwartungswert sogar schmaler als bei anderen Kombinationen. „Dostojewskij spielte Roulette in Wiesbaden, Humphrey Bogart in Casablanca, beides hatte seinen Stil. Diese Atmosphäre kann man interessant finden, aber Geld kann man damit nicht machen.“

Auch für Black Jack (17 und 4) erläuterte der Referent Regeln und Besonderheiten. Zusätzlich stellte er eine Hilfstabelle zur Verfügung, mit der man immerhin bessere Gewinnchancen habe als beim Roulette. Dennoch sei auch Black Jack zwar ein Spiel mit Charme und Stil, aber genauso wie Roulette keine Möglichkeit, reich zu werden.

„Spielen ist etwas Heiteres, es sollte Freude machen“, zitierte Michael Kleiber den Humoristen Loriot. „Deshalb betrachten Sie das Casino-Spiel als Unterhaltung, wenn Sie möchten, und betreiben Sie es nur mit wenig Geld. Aber gehen Sie nie zurück zum Auto, um Geld nachzuholen.“

Die Präsentation unter anderem mit der Hilfstabelle zum Black Jack steht auf dieser Website unter "Unser Verein > Infothek > Thema Vorträge" zum Download zur Verfügung.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.