Copacabana und ein verirrter James Bond

12/2018 - Brasilien ist das fünftgrößte Land der Welt und mit seinem Regenwald die "Lunge der Erde". Zwischen einzigartiger Natur und Landschaft, legendären Stränden in Rio de Janeiro und Sao Paulo, Zuckerhut, Karneval und einer Geschichte mit Höhen und Tiefen stellte Referent Michael Kleiber Land und Leute vor. Er berichtete in einem FORUM-Weltreisevortrag von drei privaten Reisen, die er unterhaltsam mit persönlich erlebten Anekdoten schmücken konnte. Dazu gehörten auch die Fußballlegende Rivellino, das "Girl von Ipanema", James Bond und der Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna.

Eine virtuelle Rundreise hatte Kleiber den Gästen mitgebracht. Und an den eingezeichneten Distanzen wurde bereits klar, wie groß das Land ist. Ein Inlandsflug von 1000 km gehörte zu den kleineren Touren, die auf der Karte kaum nennenswert erschienen. Der Referent berichtete vom Touristenmagneten Rio de Janeiro, den Besonderheiten des Strands und auch der Mentalität, die sich offenbar im Straßenverkehr zeigen würde.

Höhepunkt seiner Reisen waren für Kleiber die Wasserfälle von Iguazu, die sich im Drei-Länder-Eck von Brasilien, Argentinien und Paraguay befinden. "Ähnlich eindrucksvoll war für mich bislang nur der Grand Canyon." Ein besonderes Hotel ganz in der Nähe der Wasserfälle, das auch andere Vortragsgäste von ihren Reisen kannten, ermögliche, mehrere Tage immer wieder neue Fotowinkel zu finden und die Fälle zu erkunden.

Bei seiner Rundreise ging es auch nach Manaus, der früher wahrscheinlich reichsten Stadt der Welt. Als Ende des 19. Jahrhunderts Autos immer häufiger wurden, wuchs auch der Bedarf an Gummi für Reifen. Manaus war das Zentrum der Vermarktung des Gummis aus Gummibäumen, die im Regenwald eine häufige und gewöhnliche Pflanze mit besten Lebensbedingungen waren. Mit einem Trick konnten die Briten Samen des Gummibaums aus dem Land schmuggeln und brachten sie in die indische Kolonie, wo sie ähnliche Wachstumsbedingungen hatten. Jahrzehnte später brach daraufhin das brasilianische Gummimonopol zusammen, und die Stadt Manaus verlor Bedeutung und Reichtum.

Schließlich zeigte Kleiber, wie man mit filmischen Mitteln den Geheimagenten James Bond in "Moonraker" in Sekundenschnelle tausende von Kilometern durch Südamerika schickte: Er startet in Rio, landet anschließend mit dem Fallschirm an den Wasserfällen von Iguazu, geht kurz durch den Regenwald und befindet sich an den Pyramiden von Tikal in Guatemala - mehr als 6.000 km Luftlinie von Iguazu entfernt. "Das geübte Auge merkt, dass hier etwas nicht stimmt", schmunzelte Kleiber.

Unerwähnt ließ der Referent auch nicht den neu gewählten brasilianischen Präsidenten. Bolsonaro gewann klar, nachdem im Vorfeld der aussichtsreichste Gegenkandidat aus juristischen Gründen aus dem Rennen geworfen wurde. Im Wahlkampf zeigte er offen seine Bewunderung für die frühere Militärdiktatur und ließ erkennen, den Regenwald als landwirtschaftlich nutzbare Fläche zu betrachten. "Sollte das tatsächlich umgesetzt werden, ist der ganze Planet betroffen. So ist Brasilien ein tolles und vielseitiges Reiseland und auf jeden Fall ein Land, mit dem man sich auch in Zukunft beschäftigen sollte", schloss Torsten Kleiber vom FORUM.

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