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"Sprach der Rabe - Nimmermehr!"
11/2024 - Vor 175 Jahren verstarb der US-amerikanische Schriftsteller Edgar Allan Poe in Boston so mysteriös, wie es viele seiner Geschichten waren. Referent Torsten Kleiber erinnerte im FORUM an den ungewöhnlichen Autoren und sein Werk. Neben Biographischem und Hintergründen zu seinen Gedichten, Schauer- und Detektivgeschichten trug er den Gästen als Textbeispiele "Das verräterische Herz", eine gekürzte Fassung von "Der Doppelmord in der Rue Morgue" und sein wichtigstes Gedicht "Der Rabe" vor.
Obwohl seine Texte fast zweihundert Jahre alt und die Originale natürlich in englischer Sprache sind, hat Edgar Allan Poe nie an Popularität verloren. Vor allem in Zeiten von gleichzeitigen Krisen treffen seine Texte mit der düsteren Atmosphäre aus Traurigkeit und Melancholie mit unheimlichen und surrealen Elementen den Nerv der Zeit. Mindestens seine Gedichte sollten dabei gelegentlich im englischen Original gelesen werden, weil die Mischung aus Reimtechnik und Inhaltswiedergabe eine besondere Herausforderung für die Übersetzung ist.
Auch sein Einfluss auf andere Autorinnen und Autoren hielt sich über die zwei Jahrhunderte. Ohne Poes Detektivfigur Auguste Dupin wäre Sherlock Holmes von Arthur Conan Doyle nicht entstanden. Auch Philip Marlowe von Raymond Chandler oder Miss Marple und Hercule Poirot von Agatha Christie sind quasi literarische Enkelkinder von Poe. Horrorgeschichten wie von Stephen King wären wohl ohne ihn nicht so entstanden. Und auch Arno Schmidt war ein großer Bewunderer und machte ihn zum Thema in seinem Großwerk "Zettel's Traum".
Wenn Edgar Allan Poe nicht bereits mit vierzig Jahren viel zu früh gestorben wäre, hätte er sicherlich noch viel großartige Literatur hinterlassen. Wie auch andere wichtige Schriftstellende sollte man ihn immer 'mal wieder zur Hand nehmen und lesen. Wird Poe irgendwann vergessen sein? "Der Rabe" würde wohl "Nimmermehr!" antworten.
Die Präsentation zum Vortrag finden Sie auf dieser Website unter "Infothek > Downloads"