Neue Verträge zu alten Freundschaften

04/2023 - Es bleiben Bomlitzer Freundschaften, jetzt sind es auch Walsroder: Nach der Eingemeindung von Bomlitz wurde es nötig, die internationalen Verträge der Städtpartnerschaften zu aktualisieren. Eine gute Gelegenheit, das mit dem 20-jährigen Bestehen zu verbinden und zu feiern. Im Heidemuseum in Walsrode unterschrieben die Bürgermeisterinnen Magdalena Majewska aus Kepice und Helma Spöring aus Walsrode sowie Bürgermeister Lionel Marie aus Blainville-sur-Orne  feierlich die neuen Verträge. 

Walsroder Zeitung vom 05.05.2023: Für ein friedliches Miteinander. Walsrode, Blainville und Kepice: Bürgermeister bekräftigen die bestehenden Städtepartnerschaften.

Am Maifeiertag gab es ein kleines, feines Fest an der Cordinger Mühle, ein Drei-Nationen-Treffen anlässlich des 20. Geburtstages der bestehenden Städtepartnerschaften (WZ berichtete). Diese Partnerschaften leben vom Engagement der Menschen jeweils vor Ort. Seit nunmehr 20 Jahren sind die Verbindungen zu den Partnerstädten Blainville in Frankeich und Kepice in Polen ausgesprochen lebendig, was nicht zuletzt auf vielfach innig gewordene Freundschaften zurückzuführen ist.

Die beiden Städtepartnerschaften zur Gemeinde Bomlitz wurden im Jahre 2003 mit offiziellen Urkunden begründet. Da die Gemeinde Bomlitz seit gut drei Jahren Teil der Stadt Walsrode ist, sollte nicht nur der 20. Geburtstag der Partnerschaften gefeiert, sondern auch die Veränderungen der kommunalen Verhältnisse zum Anlass genommen werden, diese Städtepartnerschaften zu bekräftigen, hob Walsrodes Bürgermeisterin Helma Spöring hervor.

Die deutschen Städtepartnerschaftskomitees unter der Leitung von Raphael Bigus, Caren Freudenberg-May und Heinz Steudle stellten ein abwechslungsreiches Programm für die ausländischen Freunde aus Frankreich und Polen, sowie und ihre deutschen Gastfamilien zusammen. Das war nicht zuletzt dank einer großzügigen Förderung durch den DeutschFranzösischen Bürgerfonds in Berlin möglich, der vor allem Begegnungsprojekte „für eine starke europäische Zivilgesellschaft“ unterstützt. Bei allen Ausflugszielen lag auch ein Bezug zur Walsroder Geschichte zugrunde. So fand eine Fahrt zum Schloss Marienburg statt, das König Georg V. von Hannover für seine Frau Marie als Geburtstagsgeschenk ab 1857 erbauen ließ. Der maßgebliche Architekt dieser mittlerweile auch als „Neuschwanstein des Nordens“ bezeichneten Höhenburg war Konrad Wilhelm Hase, der während der Bauzeit der Burg zeitgleich auch für die Unternehmerfamilie Wolff in Walsrode arbeitete, für die er das Kontorhaus der Bomlitzer Pulverfabrik in der Lange Straße (heute Amtsgericht) entworfen hatte. Darüber hinaus hielten sich der König und seine Familie in dieser Zeit wiederholt in Walsrode auf, woran unter anderem das Welfendenkmal auf dem Kirchplatz der Stadt erinnert.

Ein weiterer Ausflug führte die Gruppen in die alte Bistumsstadt Hildesheim. Bereits im 19. Jahrhundert kamen zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter des Bomlitzer Unternehmens aus verschiedenen deutschen Ländern. Darunter befanden sich bemerkenswert viele katholische Arbeitskräfte. Die Folgen des Zweiten Weltkrieges erhöhten den Anteil der Katholiken in der Region beträchtlich, und so hat das Bistum Hildesheim ein umfangreiches Kirchenbauprogramm gestartet, durch das auch Walsrode und Benefeld eine katholische Kirche erhielten. Eine Führung durch das Gebiet der ehemaligen Pulverfabrik Eibia in der Lohheide durfte im Besuchsprogramm nicht fehlen, waren dort doch auch viele französische und polnische Zwangsarbeitskräfte eingesetzt.

Höhepunkt des Partnerschaftstreffens war der große Empfang im Heidemuseum Walsrode, wo die Bürgermeisterin von Kepice, Magdalena Majewska, der Bürgermeister von Blainville, Lionel Marie, und Bürgermeisterin Helma Spöring mit der Unterzeichnung neuer Urkunden die Städtepartnerschaften bekräftigten. Damit drückten sie den Wunsch und Willen aus, die freundschaftlichen Beziehungen „weiter zu pflegen und zu fördern“, denn „Städtepartnerschaften machen das Aufeinanderzugehen sehr viel einfacher und sind deshalb so wertvoll für ein friedliches Nebeneinander und Miteinander“, so Spöring. Magdalena Majewska erinnerte an die enge „Freundschaft zwischen den Feuerwehrfamilien“, die mit zahlreichen Treffen sehr viel zu den guten Beziehungen zwischen Bomlitz und Kepice beigetragen hat. Auch Bürgermeister Marie wies auf die vielen Begegnungen hin, die hervorgegangen sind „aus dem Bedürfnis sich über kulturelle und sprachliche Barrieren hinwegzusetzen und sich auszutauschen. Im Laufe der Jahre konnten Vorurteile abgebaut werden, und wir können sagen, dass wir Freunde geworden sind“.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.