04/2023 - Die Brüder Oliver und Tobias Walker haben schon in ihrer Kindheit aus allem Töne herausbekommen, was sie in die Hand nahmen. Und so wurde die Liebe zur Musik ihre Leidenschaft und die Freude am musikalischen Experimentieren Grundlage für ihre Vielfalt. Beides verbinden die zwei Musiker zu ungewöhnlichen, aber wunderbar melodischen Klängen und interessanten Arrangements. Dabei brachten sie Instrumente zum Einsatz, die entweder aus anderen Kulturkreisen stammen oder bereits "ausgestorben" sind. Und so wurde "Musik von überall" ein wunderschöner und gleichsam interessanter Konzertabend.

Erst guckte man genauer hin, dann beeindruckte der warme Klang, der durch schlagen wie bei einem Bongo zustandekam. Gleich zwei Zungentrommeln hatte Oliver Walker im Gepäck und passte sich in die Cello-Führung seines Bruders ein. Noten gibt es für die ungewöhnlichen Zungentrommeln nicht. Oliver Walker beherrscht sie trotzdem, und die beiden Brüder sind nach einigen Jahrzehnten gemeinsamer Musik so abgestimmt, dass die erfahrenen Multiinstrumentalisten auch in komplizierteren Passagen wissen, was der andere tut.

"Die Saxophone haben wir sogar noch zuhause gelassen", schmunzelten die beiden. Dafür hatten sie neben Cello, Geige, Cajon, pedalgesteuertem Schellenkranz und den Zungentrommeln noch eine Trichtergeige dabei, ein Instrument aus den 1920er Jahren: Der Geigenton wird von einem Tonabnehmer in den Trichter einer Posaune überführt und klingt damit wie aus einem Grammophon. Oliver und Tobias Walker verbanden diese Klänge in Stücken, die auch aus Armenien oder Südamerika stammten, und gaben ihnen ihren besonderen Charme.

Die Brüder Walker ermöglichten dem Publikum ein schönes musikalisches Erlebnis und zeigten, dass Experimentierfreude kein Widerspruch zu melodischen Arrangements ist. Für ungewöhnliche Klänge, musikalische Herkunft und interessante Stilmischungen förderten die beiden an diesem Abend die Neugier und Offenohrigkeit des Publikums.