Begeisterung, Staunen und tolle Musik

08/2022 - Mittlerweile sind die beiden jungen Frauen studierte Musikerinnen. Vor 13 Jahren kamen sie zum ersten Mal zum Konzert und präsentierten an Zimbal und Klavier ihre Kunst. Schon damals waren die Gäste begeistert und hatten ein genauso schönes wie spektakuläres Musikerlebnis. Mit ihrem sechsten Konzert beim FORUM wiederholten Irina und Lisa Morosowa dieses Erlebnis einmal mehr.

Nach ihrem letzten Auftritt hinterließen die Zwillinge ein Zimbal in Bomlitz sozusagen als Versprechen zurückzukehren. Dann kam der Wahlbetrug mit der staatlichen Unterdrückung in ihrem Heimatland Belarus und zwei Jahre Corona-Pause, so dass man sich länger nicht sehen konnte. Die beiden Musikerinnen wurden aber als "alte" Freundinnen warm begrüßt. Und wer sie zum ersten Mal spielen hörte und sah, wurde schon zu Beginn überzeugt. 

Als Auftakt spielten Irina und Lisa Morosowa von Johann Sebastian Bach die Suite "Air" und die Flötensonate in G-moll. Mit Zimbal und Klavier hörten die Gäste diese beiden populären Stücke in einem ungewöhnlichen Klangbild, das einen besonderen warmen Charme hatte. Spektakulär und teilweise geradezu artistisch schloss sich Vivaldis "Sommer" aus den "Vier Jahreszeiten" an. Irina Morosowa  vermittelte flirrende Wärme genauso wie die Dramatik eines Sommergewitters auf dem Zimbal - leise zupfend, kraftvoll und schnell schlagend wie bei einem Trommelwirbel, aber immer melodisch und abgestimmt mit der Klavierbegleitung ihrer Schwester.

Lisa Morosowa setzte eigene Akzente am Klavier, spielte virtuose Brücken und ließ erkennen, dass sie als Solistin genauso brillieren könnte. In ihrer Heimatstadt Minsk spielt sie als Solistin in diversen Kirchen Orgel und Turmglockenspiel, im Duett mit Irina gibt sie den Stücken den Rahmen, in dem sich die Wirkung des Zimbals entfalten kann. Gerade in dem modernen Konzert von V. Kuryan, in dem Irina über weite Strecken improvisierte und dabei unterschiedliche Anschlagstechniken einbaute, konnten die beiden zeigen, wie gut sie aufeinander abgestimmt sind. Die Gäste waren begeistert und beeindruckt.

Zum Abschluss erinnerten Irina und Lisa Morosowa mit dem ukrainischen Volkslied "Dort beim Kirschgarten", dem russischen "Moskauer Nächte" und dem belarussischen "Meine Heimat" musikalisch an die Eigenständigkeit der drei Nationen. Das Publikum verstand das wortlose Statement und bedankte sich mit freundschaftlichem Applaus. 

Das Zimbal wurde nach dem Konzert wieder beim FORUM eingelagert. Es wird hoffentlich nicht wieder mehrere Jahre dauern, bis der nächste Besuch möglich ist.

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