Ein musikalischer Besuch im Tierpark
04/2024 - Exklusiv für das FORUM stellt das Andreas Oesterling Quartett seit vielen Jahren sein Jazzkonzert unter ein Thema. Nach z.B. "Mond", "Unterwegs", "Himmel und Hölle" oder "Orte und Zeiten" ging es diesmal um "Tiere im Jazz". Denn im Jazz wie auch in anderen musikalischen Genres tummelt sich die Fauna in allen ihren Spielarten. Ergreifend in dem wie immer spielfreudigen Quartett: Sängerin Kristina Dobat, die nicht nur bei Hannes Waders "Die Möwe" und Schuberts "Krähe" die Gäste musikalisch entführte.
Dabei war der Begriff „Jazz“ wie stets bei dieser Band weit gefasst: Neben Jazzstücken im engeren Sinne erschienen im Programm auch klassische Stücke und Songs aus der anspruchsvolleren Popmusik. Die Gäste konnten diesmal die Vogelwelt erleben mit der "Samba O Pato" (Das Huhn) von Jaime Silva und Neuza Teixiera, "Blackbird" von einer bekannten Liverpooler Band oder einem der Höhpunkte des Konzerts: "Die Möwe" von Hannes Wader. Gefühlvoll gesungen und sanft begleitet erzeugte Kristina Dobat einen akustischen Film vor den inneren Augen der Gäste, die alle die alte Möwe auf ihren letzten Flügen begleiteten.
Auch Pianist Andreas Oesterling selbst steuerte ein bemerkenswertes Highlight bei mit Bela Bartóks Klavierstück "Aus dem Tagebuch einer Fliege". Teilweise stakkatoartig und geradezu nervig unmelodisch erfüllte das Stück hervorragend seinen Zweck: Es ließ die Zuhörenden die Fliege spüren, die um sie herumschwirrte. Andreas Oesterling schmunzelte bei der Einleitung: Das "Tagebuch einer Fliege" sei das Stück, mit dem er als jugendlicher Klavierschüler das Wohlwollen seiner Eltern erheblich strapazierte.
Neben Kristina Dobat und Andreas Oesterling, der neben dem Klavier auch Vibrafon spielte, gehören Tobias Walker mit E-Bass, Cello und Percussion und Peter Missler mit seinen Saxofonen zum Ensemble. Gut gelaunt, musikalisch professionell und insgesamt sympathisch hat das Andreas Oesterling Quartett einmal mehr den Gästen einen exklusiv guten Abend bereitet.