Till Hoffmann spielte Dvorak und Schubert

01/2023 - Beim mittlerweile 27. "Beflügelt!"-Konzert war mit dem Pianisten Till Hoffmann aus Freiburg wieder ein großes Talent zu Gast. Hoffmann hat sowohl solo als auch mit seinem Trio E.T.A. bereits zahlreiche Wettbewerbe gewonnen. Nach Bachelor und Master steht er in seinem Studium an der Musikhochschule Hannover vor dem letzten Abschluss zum Konzertsolisten. Wäre es nach dem Benefelder Publikum gegangen, hätte er die Prüfung bereits jetzt mit begeistertem Applaus bestanden.

Der sympathische 26-Jährige aus Freiburg begann sein Programm mit fünf Walzern von Antonin Dvořák. Bei diesen Stücken, die wenig gespielt werden, konnte Hoffmann bereits seine Fähigkeit zeigen, Kontraste feinfühlig herauszuarbeiten. Zwischen zart und aufbrausend, verspielt und energisch, tänzerisch und erzählend gestaltete er die Walzer und beeindruckte die Gäste.

Hauptwerk des Nachmittags war die ca. 40-minütige A-Dur Sonate D 959 von Franz Schubert. Dieses Werk aus Schuberts letztem Schaffensjahr erzählt tiefgründig von nicht erfüllter Liebe, Sehnsucht, kleinen Freuden, aber letztlich auch vom Todeswunsch. Till Hoffmann suchte immer wieder das Zarte und Verklärte, gestaltete mit weichem Anschlag die Kantilenen, zeigte ebenso aber mit energischer, aufbrausender Dynamik das Schmerzhafte. Die Seelenbilder führten von Lebenshunger, Erwartung und Hoffnung, durchaus auch von gelegentlicher Zufriedenheit wieder in dramatische Zuspitzung und zeigten die innere Stimmung eines Menschen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Till Hoffmann malte diese Bilder musikalisch filigran und in prachtvollen Farben, und so bedankte sich das Publikum mit langanhaltendem Applaus. Zum Abschied gab Hoffmann die Bearbeitung eines Orgelchorals von Johann Sebastian Bach als Zugabe, die er in dem gleichen innigen Duktus präsentierte.

Text: Thomas Fietzke-Nowak

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