22.06.2018 Vortrag "Entschädigung von NS-Verfolgten"
Freitag - 19.00 Uhr - SoVD-Begegnungsstätte Benefeld (Niedersachsenplatz 1)
Journalistin Nina Schulz und Fotografin Elisabeth Urbitsch haben die Entschädigungspraxis gegenüber NS-Verfolgten in Deutschland untersucht und dokumentiert. In ihrem Buch "Spiel auf Zeit" haben sie in eindringlichen Portraits Lebensläufe von Betroffenen nachgezeichnet und den Opfern damit Denkmäler gesetzt. Ein Thema, das auch vor der Bomlitzer Geschichte große Relevanz hat. Der Eintritt ist frei!
Die Politik der Bundesrepublik gilt in der öffentlichen Wahrnehmung weltweit als Modell einer gelungenen Entschädigung für die Opfer von Kriegsverbrechen und Verfolgung. Tatsächlich hat die Mehrheit der mehr als 20 Millionen NS-Verfolgten nie eine Entschädigung erhalten. Das Buch "Spiel auf Zeit" belegt an zahlreichen biografischen Beispielen, dass die sogenannte Wiedergutmachung mehr einem Mythos als einem Modell gleicht. "Spiel auf Zeit" präsentiert diese "offenen Rechnungen" der deutschen Geschichte. Das Buch zeichnet sich dadurch aus, eine transnationale Dimension in die Debatte einzuführen und die Perspektiven der Verfolgten in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Journalistin Nina Schulz und die Fotografin Elisabeth Mena Urbitsch aus Hamburg arbeiten seit 2005 als Team zusammen. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Reportagen zu erinnerungspolitischen Themen. Ihre Reportage "Spiel auf Zeit" zu Überlebenden des Nationalsozialismus und deren Kampf um ihre Ghetto-Renten wurde 2010 mit dem Alternativen Medienpreis ausgezeichnet.