Künstlergruppe stellt ihre "Metamorphose" vor

11/2015 - Die gebürtige Kolumbianerin Soraya Heuer hat bereits im letzten Jahr im Bomlitzer Dorfgemeinschaftshaus mit dem FORUM ausgestellt. In diesem Jahr hat sie 14 weitere Künstlerinnen und Künstler mitgebracht und zeigt im gesamten Saal das Thema "Metamorphose" - die Verwandlung der Malerinnen und Maler, wie sie sich in ihren gestalterischen Fähigkeiten immer mehr zu einem eigenen Stil entwickeln. Rund siebzig Gäste nutzten die Vernissage, um sich die Werke anzuschauen, und hatten einen lebendigen und interessanten Abend mit guten Gesprächen. 

Walsroder Zeitung vom 28.11.2015: "Vom Stillstand einer Wandlung. Bomlitzer FORUM-Ausstellung zeigt Kunstprojekt von Soraya Heuer."

Die Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem hat seit der Postmoderne alle gesellschaftlichen Sphären der westlichen Welt durchdrungen und ist im engen Sinn des Begriffs damit Kulturbestandteil. Wir sind es gewohnt, in einer Flut aus Signalen und Informationen mit fließenden Übergängen Vergangenheit, Zukunft und das Jetzt in einem Moment zu verschmelzen und wahrzunehmen. Dies gilt nicht nur für die Abrufbarkeit von Informationen und Konzepten über Onlinemedien, sondern eben auch für Bildende Kunst. Statt künstlerische Entwicklungsphasen separat zu zeigen, eröffnete die Ausstellung 'Metamorphose' am Donnerstagabend im Bomlitzer Dorfgemeinschaftshaus mit einer Schau auf ein breites Spektrum an Gemälden. Das Kaldeidoskop, das individuelle künstlerische Entwicklungsphasen in Gleichzeitigkeit zusammenfasste, zeigte die Werke von 14 Malerinnen und Malern, mit denen Soraya Heuer in ihrer Malschule zusammen arbeitet.

Entsprechend groß war die stilistische Bandbreite, die von klarer Gegenständlichkeit über expressive Züge bis zur Abstraktion reichte. Eine weitere Wandlung, die nicht im Begriff des Ausstellungskonzeptes erfasst war, galt dem Raum des Dorfgemeinschaftshauses selbst. Seit 2014 sind im Wechsel  Fotografie und Malerei ausgestellt worden – für diesen Zweck hat man die Lichtverhältnisse wie auch die Farbgebung des im leeren Zustand als 'trist' empfundenen Raumes lange unterschätzt. Torsten Kleiber, FORUM-Vorsitzender, sagte in seiner Eröffnungsrede, man könne im Ambiente des Raumes, wenn gerade keine Ausstellung stattfinde, 'getrost Herzoperationen durchführen'. Von der damit pointiert angesprochenen Nüchternheit war in der gut besuchten Ausstellung nichts zu spüren.

Es waren nicht nur die Gemälde selbst, die die Vielschichtigkeit einer Metamorphose auf deutlich strukturiertem Raum zusammenfassten, denn auch die Hängung der einzelnen Werke – auch in deren Verhältnis zueinander – durfte als erfolgreich gelten. Das Konzept der Wandlung wurde nicht in große, starre Blöcke mit direkt einsehbarer motivischer Ordnung gegliedert – das 'große Ganze' war für das interessierte Publikum aber dennoch als Form zu erfassen. Daran änderten auch die äußerst verschieden dimensionierten Formate der Werke nichts. Alles erschien wie aus einem Guss.

Schade war jedoch, dass auf die einzelnen Werdegänge nicht näher Bezug genommen wurde in Form eines schriftlichen Programms oder in einer mündlichen Erläuterung – beispielsweise durch die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler selbst. Die Vielschichtigkeit der Stile und die hohe gezeigte Qualität konnten es schwierig machen, eine Entwicklung schnell zu erkennen – und so blieb im Gesamteindruck die Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem dominant – was aber durchaus den gelungenen Stillstand einer Wandlung ausmachte. Besuchergruppen formten immer wieder neue Kreise, sprachen mit verschiedenen Künstlerinnen und die Ausstellung blieb für Stunden gut besucht. Immer wieder bildete sich in einem gelungenen Rahmen ein neues Momentum, das zum Verweilen einlud. Dazu gehörte auch die musikalische Untermalung durch Sarina Peters am Klavier  sowie der Vortrag an der Violine durch die erst elfjährige Renate Asbuchanow.

Die Ausstellung 'Metamorphose', die durchaus auch als ein hochwertiges, kunstpädagogisches Portfolio betrachtet werden kann, steht in einer Reihe erfolgreicher FORUM-Ausstellungen bildender Kunst – verstärkt seit 2014.

Bis zum 19.Dezember wird die Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Dorfgemeinschaftshauses zu sehen sein. Der Eintritt ist frei.

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