Traurige Gewissheit für EIBIA-Experten

04/2023 - Seit Jahrzehnten hatten es Experten vermutet, jetzt ist es nach intensiven Untersuchungen bestätigt worden: Weder das Bernsteinzimmer noch das Nazi-Gold aus den letzten Kriegstagen sind in den Gebäuden und Bunkerrelikten der EIBIA versteckt. "Wir haben die Pläne, wir haben jeden Quadratzentimeter in allen 300 Gebäuden untersucht - auch in denen, die es gar nicht mehr gibt", sagte Torsten Kleiber vom FORUM. Sonden, Ultraschall und Computertomographie seien zum Einsatz gekommen. Das Ergebnis sei ernüchternd.

Man habe nichts weiter gefunden als gelegentlich hinterlassenen Gelbsackmüll von anderen Geschichtsforscherinnen und -forschern. "Und gerade für diese Leute tut es uns besonders leid: Sie haben verschweißte Türen aufgebrochen, Löcher in Wände gestemmt, rücksichtsvoll ihre Forschungsorte farblich markiert, damit niemand aus Versehen gegen sie laufen würde. Sie haben sogar auf Dächern gebuddelt. Vor allem haben sie sich aber nicht selten unbewusst in Lebensgefahr begeben." Und leider sei alles umsonst gewesen, so Historiker Thorsten Neubert-Preine.

Auch die örtliche Feuerwehr sei traurig. "Es waren immer so interessante Einsätze, Menschen im unwegsamen Gelände aus kleinen Bunkeröffnungen zu ziehen, die nicht wussten, dass die tonnenschweren Betonplatten auch noch nach achtzig Jahren durch kleine Bewegungen ins Rutschen kommen können", so Kleiber. Wie viele Personen in diesen Mausefallen gefangen wurden und keine Hilfe rufen konnten, würde man nicht schätzen können. Um die Waldruhe für Tiere und Wandergäste in der EIBIA mache er sich aber keine Sorgen. "Irgendwann hören die Hilferufe ja von allein auf."

Nach dieser Enttäuschung müssen man nun aber nach vorne blicken. "Da es hier leider nichts zu holen gibt, planen wir jetzt, die EIBIA-Relikte restlos zu entsorgen und das Gelände als Kletterpark und für Paintball zu nutzen. Wir müssen Erinnerungskultur einfach komplett neu denken, um auch die jüngeren Geschichtsforscherinnen und -forscher zu erreichen." Begriffe wie Weltkrieg, Zwangsarbeit, Lagerkrankheiten oder Explosionsopfer seien einfach zu negativ belegt, so Kleiber. Außerdem müsse man viel zu lange erklären, bis man wüsste, worum es geht. Da wolle man besser werden und zeitgemäß.

 

-------------------  Nachtrag  -------------------

Dieser Beitrag war natürlich ein Aprilscherz. Nichts von den EIBIA-Relikten wird abgerissen, und nein, es gibt auch keine "geheimen Pläne", das demnächst zu tun. Es wird keinen Kletterpark geben, und Paintball wird auch nicht zugelassen.

Trotzdem hat aber vieles leider einen realen Anlass. Die Feuerwehr zog WIRKLICH bereits Leute aus Bunkern, an denen nach dem Betreten die Eingänge eingestürzt waren. Es wird WIRKLICH auf Dächern gegraben, ein Feuerchen gemacht oder gegrillt. Es werden WIRKLICH verschweißte Türen und Mauern aufgebrochen. Immer wieder. Der Müll ist da eher noch das kleinere Problem. Und wir haben WIRKLICH eine sehr ausführliche Anfrage bekommen, ob man dort nicht Paintball zulassen könnte.

Das Problem ist: Wenn sich wirklich Leute aus Blödheit und der Meinung in Gefahr bringen, dass man das einfach 'mal dürfe, weil man schlauer sei als die anderen, muss die Stadt irgendwann die möglichen Gefahrenquellen zuschütten. Dann hat wegen der Leute, die sich so toll finden, niemand mehr etwas von diesem Erinnerungs- und Denkort.

Daher ist unsere Bitte: Die Vernünftigen, die die EIBIA erhalten wollen und wissen, was sie geschichtlich bedeutet, müssen klarmachen, dass wir eine deutliche Mehrheit sind. Und wenn sich jemand rühmen sollte, in was für Löcher er oder sie gekrochen sei, geben Sie so einen Hinweis gern weiter.

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