Wenige Stunden fehlten zum Überleben

04/2022 - Am 16. April 1945 befreite die britische Armee die Region. Damit beendete sie in Bomlitz und den umliegenden Ortschaften den Zweiten Weltkrieg. Am Tag zuvor hatten die Soldaten das KZ Bergen-Belsen befreit und Grauenhaftes vorfinden müssen. Bei der Bomlitzer EIBIA mehrere tausend Zwangsarbeitende in Lagern zu entdecken, traf sie daher nicht unvorbereitet. Nur wenige Stunden zu spät kam die Befreiung für Suzanne Pointeau, Charles Grandhomme und einen weiteren Franzosen. 

Nach mündlichen Überlieferungen sollen die drei französischen Kriegsgefangenen am Vormittag des 16. Aprils auf den Elferdinger Böhmewiesen "auf der Flucht erschossen" worden sein. Wie die genauen Umstände ihres Todes waren, wird sich nicht mehr ermitteln lassen. Die überwiegend jungen, kurzfristig rekrutierten SS-Soldaten, die sie mutmaßlich erschossen, konnten nicht mehr befragt werden: Sie starben am Nachmittag des 16. Aprils in dem Gefecht bei Jarlingen, als sie versuchten den Vormarsch der Briten zu stoppen.

Suzanne Pointeau und Charles Grandhomme wurden auf dem Bomlitzer Ehrenfriedhof beigesetzt. Das dritte französische Opfer wurde nach dem Krieg von seinen Angehörigen von Bomlitz in die Heimat überführt. Die 14 SS-Soldaten, von denen fünf jünger als 18 Jahre alt waren, sind auf dem Borger Friedhof bestattet. Nur wenige Stunden fehlten, und das Leben wäre am 16. April 1945 für die drei französischen Kriegsgefangenen und die SS-Soldaten weitergegangen. Ihr sinnloser Tod ist eine der Mahnungen, die der Zweite Weltkrieg auch in der kleinen Region Bomlitz hinterlassen hat.

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