Grundfläche "Quadrat mit acht Ecken"

03/2022 - Die historischen Gebäude in Bomlitz und Benefeld zeigen die jeweilige Ortsgeschichte. Auf einer FORUM-Fahrradtour ging es zu EIBIA-Gebäuden in Benefeld außerhalb des ehemaligen Fabrikgeländes und in die denkmalgeschützte Ortsmitte von Bomlitz. Station dort war auch der Bomlitzer Bahnhof, der in der Kriegswirtschaft 1914/15 entstand. Über den Gleisanschluss war die Firma Wolff über Cordingen, Walsrode und Visselhövede an das Reichsbahnnetz angeschlossen und konnte das Pulver über die Schiene schnell an die Munitionsfabriken transportieren.

Architektonisch ist das kleine Bahnhofsgebäude ein unscheinbares Schmuckstück. Anders als notwendig hat der Funktionsbau Besonderheiten, die das historische Ortsensemble abrunden. Die achteckige Grundfläche - in der Nutzung eher unpraktisch, aber nach außen mit Fronten zu mehreren Seiten - und der Zwiebelturm mit Bahnhofsuhr zeigen, dass die Familie Wolff auf eine hochwertige Umsetzung setzten.

Wie auch beim Wohlfahrtsgebäude, dem Ledigenheim, dem "Pulverkrug" und dem Hauptpförtner entwarf die Schule von Theodor Fusch die Architektur und setzte die Bauten um. Fusch war seinerseits Schüler von Conrad Wilhelm Hase, der auch die Marienburg bei Hildesheim und Hunderte Kirchen, Bahnhöfe und andere Profanbauten in Norddeutschland baute. Die Familie Wolff bekam von dieser damals wohl ersten Adresse in Architektur einen Ortskern nach ihren Vorstellungen und aus einem Guss, der noch heute eindrucksvoll ist - wenn man sich die Zeit zum Hinsehen nimmt.

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