Die Bomlitzer "Vorfahren" der EIBIA
07/2021 - Seit 1815 produzierte die Firma Wolff & Co. Schießpulver und war für die gute Qualität ihrer Produkte international bekannt. Im Ersten Weltkrieg wuchs der Absatz drastisch, und die Produktionsanlagen wurden ausgeweitet. An der Bomlitz entstand die Abteilung Haßmoor mit zehn kleinen Pulvermühlen, die von Wällen umgeben waren. Historiker Thorsten Neubert-Preine führte für das FORUM zu den Ruinen der Anlage.
Der Versailler Vertrag regelte nach dem Krieg die Ordnung in Europa. Bestandteil des Vertrags war auch eine Entmilitarisierung des Deutschen Reichs, die damit unter anderem die Pulverproduktion der Firma Wolff verbot. Die Anlage Haßmoor wurde stillgelegt.
Als die Nazis 1933 die Macht ergriffen, fragten sie bereits 1934 über das Reichsheereswaffenamt an, eine sehr große Pulverfabrik bauen zu lassen. Die Firma Wolff galt als kompetenter Partner in diesem Geschäft mit mehr als einhundert Jahren Erfahrungen. 1935 entstand schließlich mit der Anlage "Waldhof" der erste Betriebsteil der späteren EIBIA.
Die Anlage Haßmoor war damit ein Vorläufer der EIBIA, die schließlich die größte Pulverfabrik im Dritten Reich wurde. Haßmoor wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von den Briten gesprengt. Ihre Ruinen sind mittlerweile von der Wisselhorst weitgehend überwuchert.