Regina Gutman war Zwangsarbeiterin im Lager Sandberg

05/2019 - 1941 entkam die 15-jährige Regina Gutman zwar dem Ghetto im polnischen Radom, wurde aber zur Zwangsarbeit in eine Munitionsfabrik in das Lager Pionki gebracht. Dort lernte sie Shmuel Spiegel kennen, der 1942 aus dem Ghetto Kozienice kam. Im Herbst 1944 wurden sie verlegt nach Auschwitz-Birkenau, wo Frauen und Männer direkt nach der Ankunft getrennt wurden. Regina wurde als Zwangsarbeiterin nach Benefeld zur EIBIA in das Lager Sandberg gebracht. Regina und Shmuel versprachen sich, zu überleben und sich nach dem Krieg wieder zu finden. Shmuel gravierte zu diesem Anlass ihre Initialen RG und SS in eine Seifendose zusammen mit einem Amorherz.

Regina blieb wie die anderen ca. 600 jüdischen Frauen, die aus Auschwitz nach Benefeld kamen, nur kurze Zeit dort. Nach ca. sechs Wochen wurde sie mit den anderen nach Bergen-Belsen verlegt und von dort wiederum bald in das Lager Elsnig zur Zwangsarbeit. Im April 1945 wurde das Lager bei seiner Evakuierung bombardiert und Regina verletzt. Sie konnte fliehen und versteckte sich in den Wäldern, bis sie von den sowjetischen Truppen befreit wurde.

Shmuel wurde in das Arbeitslager Gleiwitz I zur Zwangsarbeit verlegt. Als sich im Januar 1945 die Allierten näherten, wurden die Gefangenen in einem Todesmarsch nach Blechhammer gebracht, von wo Shmuel flüchten konnte.

Beide kehrten nach dem Krieg in ihre Heimatorte zurück und mussten feststellen, dass fast alle ihre Verwandten im Vernichtungslager Treblinka ermordet worden waren. Shmuel hörte, dass Regina wieder in Radom war, und holte sie mit einem Pferdewagen ab. Die beiden heirateten am 21. Mai 1946 und wanderten im Oktober 1947 nach Amerika aus. Als Erinnerung an ihr Leid und ihre Odyssee konnten sie die Seifendose retten, die sie dem Holocaust Memorial Museum in Washington als Ausstellungsstück übergaben.

Quelle: United States Holocaust Memorial Museum
https://collections.ushmm.org/search/catalog/irn11859

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