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EIBIA und Ortsgeschichte

11/2023 - Für die Pulverproduktion allein am EIBIA-Standort Benefeld wurden ca. 25.000 Menschen zur Zwangsarbeit aus den Ländern verschleppt, die Deutschland im Zweiten Weltkrieg überfallen hatte. Historiker Thorsten Neubert-Preine und Torsten Kleiber vom FORUM stellten zum diesjähigen Volkstrauertag die Biographien von sechs dieser Menschen vor und ergänzten mit dem Lebenslauf eines deutschen EIBIA-Arbeiters. Zum 85. Gedenktag an die Pogromnacht erinnerten sie außerdem an Jenny Wolff, die damals in Walsrode mit Brandverletzungen ins Krankhaus kam. 

11/2023 - Die Stadt Walsrode ist mittlerweile die größte Kommune im Heidekreis, zu der neben Walsrode noch weitere dreißig „Stadtteile“ gehören. Kennzeichen dieser großen Stadt ist eine ausgeprägte Ländlichkeit. Das ist auch das Thema des neuen Bildkalenders, der wieder in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Walsrode erstellt wurde. Unter dem Titel „Walsrode, in der Stadt und auf dem Land“ werden die Betrachtenden mit einer Reihe von alten Aufnahmen aus der Kernstadt und einigen Ortschaften durch das Jahr 2024 begleitet, die zu Walsrode gehören.

09/2023 - Die Jüdin Edith Hurwitz gehörte in Walsrode ein Textilgeschäft am Kirchplatz. Am Abend des 09. November 1938 war die 37-Jährige bei Bekannten in Berlin, als die Männer der Walsroder SA ihr Haus anzündeten. Erst feierten sie Hitlers Putsch von 1923, dann saßen sie abends noch in einem Cafe in der Langen Straße. Schließlich kam der Befehl aus der Parteizentrale, und die Nazis gingen los.

10/2023 - Seit mehr als fünf Jahren hat das FORUM eine Original-Elektrokarre aus der EIBIA als Leihgabe aus privatem Bestand in der Garage. Sie konnte hier aber nur bei besonderen Anlässen gezeigt werden. Nun hat das FORUM mit Zustimmung des privaten Leihgebers die Elektrokarre nach Liebenau bei Nienburg gebracht. Dort wird nach jahrelange Bau- und Konzeptarbeit Anfang November die Gedenkstätte Pulverfabrik Liebenau feierlich eröffnet.

10/2023 - Die Fertigwarenlager der EIBIA entlang dem Fahrradweg zur Oberschule Bomlitz sind noch zu erahnen. Man sieht noch die Schutzwälle, die Zuwegungen für die Elektrokarren und die Dachreste der gesprengten Gebäude im Innenraum. Auf den Wällen sind in regelmäßigen Abständen Betonsockel mit eingelassenen Hülsen platziert und im Laufe der Zeit sind Erdungseisen freigelegt worden.

09/2023 - Die EIBIA hat als größte Pulverfabrik im Dritten Reich nicht nur einen großen Teil der Landschaft Lohheide in Beschlag genommen, sondern auch Benefeld nachhaltig geprägt. Von ca. 60 Einwohnenden im Jahr 1935 wuchs der Ort in zwei Jahren auf rund 2.500 Arbeitende, die die Anlagen der EIBIA erst aufbauten und später betrieben. Die Spuren dieser rasanten Entwicklung im Ort erläuterte Stadtarchivar Thorsten Neubert-Preine bei einer FORUM-Führung.

07/2023 - Auf dem Bomlitzer Ehrenfriedhof haben 126 Menschen ihre letzte Ruhestätte, die in der Region Bomlitz durch die Einwirkung des Kriegs zu Tode gekommen sind. Die Verstorbenen stammen aus elf verschiedenen Nationen, die meisten Opfer stammen aus Polen. Mit Heinrich Draeger befindet sich auch ein Deutscher auf dem Ehrenfriedhof. Er hätte am 16. Juli Geburtstag gehabt.

07/2023 - Der Sportplatz der SG Benefeld-Cordingen liegt in der Freudenthalstraße und ist auf Google Earth gut zu erkennen. Ein Luftbild der britischen Luftwaffe aus dem Jahr 1944 zeigt ebenfalls den Benefelder Sportplatz und zusätzlich das KZ-Außenlager Sandberg gegenüber. Deutlich zu sehen sind fünf große sogenannte Protektoratsbaracken, in denen rund sechshundert jüdische Frauen aus Auschwitz im Spätsommer 1944 zur Zwangsarbeit gefangen gehalten wurden.

07/2023 - Es gibt ein markantes Feld mit Hügelgräbern gleich beim Benefelder Eingang zur EIBIA, und so liegt die Vermutung nahe: Der Ortsname "Benefeld" könnte aus einer ursprünglichen Bedeutung als "Gebeinefeld" kommen. Historisch ist die Herkunft aber einfacher und auch in altem Kartenmaterial belegbar. Denn Benefeld war bis zum Bau der EIBIA im Jahr 1935 sowieso keine Ortschaft, sondern nur ein weitläufiges Gelände mit vier bis fünf Höfen. 

07/2023 - Das Leben in der Bronzezeit war immer ein Kampf ums Überleben. Gerade auf den kargen Böden der Heide war es aufwendig, Ackerbau zu betreiben. Neue Werkzeuge und Impulse kamen nur durch Zuwanderer, die meist aus südöstlichen Teilen Europas nach Norddeutschland kamen, um Handel zu treiben. Nur so kamen überhaupt Bronzegegenstände in die Region, denn das dafür nötige Zinn und Kupfer gab und gibt es hier nicht als Bodenschätze.

03/2023 - Dass der Firmenname der größten Pulverfabrik im Dritten Reich mit der Eibe zu tun hat, liegt nahe. Das Holz dieses regionalen Baums ist besonders elastisch und wurde von den Germanen als Waffenholz für Bögen genutzt. Der lateinische Name "Taxus" stammt aus der griechischen Bedeutung für "Bogen". Die Parallele zu Pulver, das genauso Geschosse vorantreiben kann wie ein Bogen, und die Verbindung zu den Germanen war hier ganz sicherlich gewollt.

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