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EIBIA und Ortsgeschichte

07/2023 - Auf dem Bomlitzer Ehrenfriedhof haben 126 Menschen ihre letzte Ruhestätte, die in der Region Bomlitz durch die Einwirkung des Kriegs zu Tode gekommen sind. Die Verstorbenen stammen aus elf verschiedenen Nationen, die meisten Opfer stammen aus Polen. Mit Heinrich Draeger befindet sich auch ein Deutscher auf dem Ehrenfriedhof. Er hätte am 16. Juli Geburtstag gehabt.

07/2023 - Der Sportplatz der SG Benefeld-Cordingen liegt in der Freudenthalstraße und ist auf Google Earth gut zu erkennen. Ein Luftbild der britischen Luftwaffe aus dem Jahr 1944 zeigt ebenfalls den Benefelder Sportplatz und zusätzlich das KZ-Außenlager Sandberg gegenüber. Deutlich zu sehen sind fünf große sogenannte Protektoratsbaracken, in denen rund sechshundert jüdische Frauen aus Auschwitz im Spätsommer 1944 zur Zwangsarbeit gefangen gehalten wurden.

07/2023 - Es gibt ein markantes Feld mit Hügelgräbern gleich beim Benefelder Eingang zur EIBIA, und so liegt die Vermutung nahe: Der Ortsname "Benefeld" könnte aus einer ursprünglichen Bedeutung als "Gebeinefeld" kommen. Historisch ist die Herkunft aber einfacher und auch in altem Kartenmaterial belegbar. Denn Benefeld war bis zum Bau der EIBIA im Jahr 1935 sowieso keine Ortschaft, sondern nur ein weitläufiges Gelände mit vier bis fünf Höfen. 

07/2023 - Das Leben in der Bronzezeit war immer ein Kampf ums Überleben. Gerade auf den kargen Böden der Heide war es aufwendig, Ackerbau zu betreiben. Neue Werkzeuge und Impulse kamen nur durch Zuwanderer, die meist aus südöstlichen Teilen Europas nach Norddeutschland kamen, um Handel zu treiben. Nur so kamen überhaupt Bronzegegenstände in die Region, denn das dafür nötige Zinn und Kupfer gab und gibt es hier nicht als Bodenschätze.

03/2023 - Dass der Firmenname der größten Pulverfabrik im Dritten Reich mit der Eibe zu tun hat, liegt nahe. Das Holz dieses regionalen Baums ist besonders elastisch und wurde von den Germanen als Waffenholz für Bögen genutzt. Der lateinische Name "Taxus" stammt aus der griechischen Bedeutung für "Bogen". Die Parallele zu Pulver, das genauso Geschosse vorantreiben kann wie ein Bogen, und die Verbindung zu den Germanen war hier ganz sicherlich gewollt.

05/2023 - Man muss schon ein bisschen suchen und durch unwegsames Gelände gehen, bis man auf die Ruinen der Pulveranlage Haßmoor an der Bomlitz stößt. Weit weg von den Produktionsanlagen des Hauptwerks standen hier zehn Mühlen für Schwarzpulver jeweils zusammen mit einem Lagerbunker für das fertige Pulver. Nach dem Ersten Weltkrieg sorgte der Versailler Vertrag dafür, dass das Deutsche Reich entmilitarisiert wurde, und so wurde die Anlage Haßmoor außer Betrieb genommen. Thorsten Neubert-Preine führte für das FORUM zu den Relikten.

03/2023 - Autorin Kathrin Heynold hatte das FORUM für ihre Recherchen besucht, bei einer Führung aufmerksam zugehört und sogar an einer Fahrt zur EIBIA Liebenau teilgenommen. Und so kam die EIBIA als ein Kapitel in ihr Buch "Lost & Dark Places in der Lüneburger Heide und dem Wendland". Es ist im Buchhandel erhältlich und nach "100 Orte, die man in der Lüneburger Heide gesehen haben muss" bereits der zweite Gästeführer, in dem die EIBIA berücksichtigt worden ist. Und auch das FORUM wird wieder gelobt: "Der gemeinnützige Kulturverein FORUM Bomlitz bietet hervorragendes Informations- und Kartenmaterial für die EIBIA Bomlitz an. Zudem finden regelmäßig sachkundige Führungen vor Ort statt." Wer noch ein Ostergeschenk für EIBIA-Interessierte benötigt, hat mit dem Buch einen guten Vorschlag. Auch die anderen Kapitel beschreiben Orte, die einen Ausflug wert sind.

04/2023 - Seit Jahrzehnten hatten es Experten vermutet, jetzt ist es nach intensiven Untersuchungen bestätigt worden: Weder das Bernsteinzimmer noch das Nazi-Gold aus den letzten Kriegstagen sind in den Gebäuden und Bunkerrelikten der EIBIA versteckt. "Wir haben die Pläne, wir haben jeden Quadratzentimeter in allen 300 Gebäuden untersucht - auch in denen, die es gar nicht mehr gibt", sagte Torsten Kleiber vom FORUM. Sonden, Ultraschall und Computertomographie seien zum Einsatz gekommen. Das Ergebnis sei ernüchternd.

20230318 Fahrt nach Liebenau 0103/2023 - Die Erinnerungsarbeit zur EIBIA Liebenau und die Dokumentation der Geschichte der ehemaligen Pulverfabrik wird seit fast dreißig Jahren betreut von Martin Guse. Einmal im Jahr besucht das FORUM den Partnerverein mit einer Gruppe Interessierter. Im November wird aus der bisherigen Dokumentationsstelle eine offizielle Niedersächsische Gedenkstätte. Seit fast zwei Jahren wird die ehemalige Hauptschule Liebenau dafür umgebaut. Auf dem Gelände befand sich ursprünglich das Arbeitserziehungslager der Gestapo in Hannover, in dem viele hundert Menschen zu Tode kamen. Im Mittelpunkt steht für Martin Guse und dem Team der Austausch von Jugendlichen und die gemeinsamen Begegnungen von jungen Leuten.

06/2022 - Zehn Pulvermühlen lagen wie eine Perlenkette an der Bomlitz und wurden erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gesprengt. Die Trümmer sind im Gelände verblieben und sind die Zeugen der Pulverproduktion der Firma Wolff für den Ersten Weltkrieg. Jährlich führt Historiker Thorsten Neubert-Preine Interessierte zu den Relikten, die immer mehr übewuchert werden und unsichtbarer werden. Allein sollte man die Orte nicht aufsuchen, weil sich die verkeilten Trümmer bei nahegelegenen Forstarbeiten lockern und gefährlich ins Rutschen kommen können. Zusätzlich lästig sind Mücken und Zecken, gegen die es im Gelände irgendwie kein richtiges Abwehrmittel gibt.

10/2022 - In der EIBIA-Forschung gibt es immer wieder neue Entdeckungen, neue Daten und Dokumente in Online-Archiven und neue Erkenntnisse. Historiker Thorsten Neubert-Preine berichtete bei der Führung durch die EIBIA über den aktuellen Stand. Und gerade vor dem Hintergrund des russischen Überfalls auf die Ukraine konnte er aus den örtlichen Geschichtsbüchern bedrückende Parallelen ziehen.

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