Die Mühle war 700 Jahre lang Zeitzeuge

09/2022 - Am deutschlandweiten Denkmaltag wird daran erinnert, dass Baudenkmäler über Jahrhunderte Augen und Ohren haben - aber eben keinen Mund zum sprechen. In Benefeld ließ das FORUM mit der Cordinger Mühle eines der schönsten Baudenkmäler im Heidekreis zu Wort kommen. Knecht Johann erläuterte dazu verschiedene Aspekte seines Lebens an der Mühle zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Walsroder Zeitung vom 14.09.2022: "Was Knecht Johann zu berichten weiß. Tag des offenen Denkmals lockt interessierte Besucher an – auch an der Cordinger Mühle."

Beim Tag des offenen Denkmals durfte auch die Cordinger Mühle nicht fehlen. So lud der Kulturverein Forum Bomlitz zu einer besonderen Führung ein. Denn nicht irgendjemand beschrieb den geschichtsträchtigen Ort, sondern der Vorsitzende des Vereins, Torsten Kleiber. Im Kostüm von Knecht Johann aus Cordingen, der 1790 geboren wurde und für fünf Müller und Gutsherren gearbeitet hatte, führte Kleiber durch die früheren Jahrhunderte auf dem Mühlengelände. Die fiktive Gestalt plauderte von den Anfängen, warum sich Menschen am Wasser niederließen, über den Beginn der Technik, als die damalige „Hightech“, die Wasserkraft, den Menschen ablöste, und erklärte, warum der Teich als „Reservekanister“ in trockenen Zeiten herhalten musste. Die Zuhörer erfuhren vom „Bypass“ zur Rettung für die Fische und warum die Türen damals so klein waren.

Erneut aufgebaut worden sei die Mühle von Katharina Springhorn und der Familie Fuhrhop, wusste Johann. Der Spruch über der Tür laute „Von der Trübsal bis zur Freude“, und sei aus einem Kirchenlied, was einem heutigen Popsong gleichkomme, entnommen – zu der damaligen Zeit seien die Menschen eben noch tief religiös gewesen.

In der kleinen Geschichtsstunde erzählte Johann über das Napoleonsche Frankreich, das Königreich Hannover und auch Preußen und welchen Einfluss die Epoche auf den Ort hatte. Ebenso wurde das Mühlenwerk besichtigt, und Johann erläuterte, warum die Zacken der Räder mal aus Gusseisen, die anderen wiederum aus Holz bestehen. „Ganz einfach: Durch die Dehnung brach schon mal ein Zacken raus. Es war einfacher, einen aus Holz zu ersetzen als das gusseiserne Rad auszutauschen.“

Auf dem idyllisch gelegenen Mühlengelände in Benefeld kam dann auch der musikalische Beitrag des Ensembles „Die Choryfeen“ besonders gut an. Währenddessen konnten es sich die Besucherinnen und Besucher auf dem Mühlenvorplatz bei Kaffee und Kuchen gut gehen lassen.

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