Freitag - 19.00 Uhr - Saal der Bäkschün (Altenboitzen 26)

Es war wahrlich kein leichter Weg für Frauen um 1900, wenn sie Künstlerin werden wollten: Zum Studium wurden sie nicht zugelassen, von der Familie oft nicht ernstgenommen, von der Öffentlichkeit verlacht. Viele künstlerische Laufbahnen wurden so im Keim erstickt. Dass es der gebürtigen Walsroderin Hermine Rohte (1869-1937) gelang, an einer privaten Damenakademie Kunst zu studieren, nach ihrer Heirat mit dem Maler Fritz Overbeck weiterhin künstlerisch tätig zu sein und schließlich ein Gesamtwerk von über 200 Ölgemälden zu hinterlassen, war alles andere als selbstverständlich. Eine öffentliche Anerkennung ihres Muts und ihres Talents hat sie selbst nicht mehr erleben dürfen: Zu Lebzeiten wurde sie vor allem als Ehefrau des berühmten Worpsweder Malers Fritz Overbeck wahrgenommen. Die erste Ausstellung ihrer Werke fand im Jahr 1990 statt, als das Overbeck-Museum in Bremen seine Türen öffnete – mehr als 50 Jahre nach dem Tod der Künstlerin.

Stadt Walsrode, Overbeck-Museum in Bremen, Verein der Gästeführerinnen und -führer im Heidekreis, Heidemuseum und FORUM haben gemeinsam für Hermine Overbeck-Rohte als besonderer Persönlichkeit einen Niedersächsischen frauenORT beantragt und die Genehmigung erhalten. Ziel des landesweiten Programms ist es, besondere Frauenbiographien vorzustellen und an ihr besonderes Vorbild zu erinnern. Dieser frauenORT wird nun offiziell in Altenboitzen  eröffnet, und das mit besonderem Anlass: Overbeck-Rohte malte hier als junge Frau ein Altenboitzener Bauernhaus, das später ein zweites Mal Motiv bei ihr wurde.

Der Landesfrauenrat Niedersachsen wird an diesem Abend die Ernennungsurkunde zum frauenORT feierlich übergeben und ihn damit eröffnen. Dr. Katja Pourshirazi, Leiterin des Overbeck-Museums in Bremen, wird anschließend Leben und Werk der Walsroder Malerin skizzieren und dabei auch die besonderen Bilder des Altenboitzener Bauernhauses erläutern. Die Veranstaltung ist der Auftakt für ein regelmäßiges Programm zum Leben und Werk von Hermine Overbeck-Rohte.

Der Eintritt ist frei, alle Interessierten sind herzlich willkommen!