Krimibuch "Zweimal Mord in Bomlitz" erhältlich

09/2015 - Paulus-Kirchengemeinde und FORUM Bomlitz haben die Beiträge der engeren Wahl aus den beiden Bomlitzer Krimiwettbewerben mit einem Buch veröffentlicht. Mit den Kapiteln "Kirchenkrimis" und "Gartenkrimis" hat der Sammelband insgesamt 17 Kurzkrimis auf mehr als 110 Seiten. Erhältlich ist er zum Preis von 5 EUR in der Gemeindebücherei und über die Mailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Hier finden Sie eine Leseprobe. Wenn Sie erfahren wollen, wie die Geschichte weiter geht, melden Sie sich gern.

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Ich mochte Schusswaffen nie. Zu laut, zu schwer, zu brutal, einfach nicht elegant. Aber ich musste bislang auch niemanden umbringen. Und wenn man das schon überhaupt tun musste, war eine Pistole wenigstens ein verlässliches Werkzeug.

Als ich im Auto noch einmal den ganzen Ablauf im Kopf durchging, prüfte ich auch den Revolver in meiner Jacke. Das Magazin hatte acht Schuss, der kleine Hebel zum Entsichern musste nur heruntergedrückt werden, und dann … Abzug drücken.

Ich musste es tun.

Nicht dass Bernd ein schlechter Mensch gewesen wäre, nein, nein. Höchstens war sein Vergehen, dass er sein Leben lang bereits fürchterlich langweilte. Und schon damals wusste er nicht, wohin mit seinem Geld. Ich schon … also … wohin mit SEINEM Geld.

Ich war recht erfolgreich an der Börse. Mit Konten in der Schweiz und Luxemburg, ein paar wilden Aktiengeschäften über Briefkastenfirmen und Deals mit Immobilien, die es nicht gab, lief es ganz gut bei mir. Bis diese Internetblase platzte. Damals bat ich den weltfremden Bernd, der mich für seinen Freund hielt, um eine Finanzspritze. Und dann war auch dieses Geld weg. Eine halbe Millionen EUR, als ob man sie verbrannt hätte.

Es wäre jetzt an der Zeit gewesen, ihm seinen Anteil auszuzahlen, aber einem nackten Mann kann man nun einmal nicht in die Tasche greifen. Ich könnte ihm noch nicht einmal verübeln, wenn er darüber toben würde. Ich an seiner Stelle hätte getobt.

Ich müsste ihm aber verübeln, wenn er mit dem handgeschriebenen Zettel, auf dem wir unser – sagen wir ‘mal – Kreditgeschäft abgeschlossen hatten, zur Polizei laufen würde. Danach wäre Steuerbetrug noch das kleinste Verbrechen, für das ich ins Gefängnis gehen würde. Und mit meinen mittlerweile 65 Jahren wäre Gefängnis mein Ende.

Dann soll es lieber Bernds Ende sein. Und ich hatte überraschenderweise kein Problem mit dem Gedanken, ihn umzubringen. Irgendwie fühlte es sich an wie eine Art Notwehr. (...)

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