Mien Gott, he kann keen Plattdüütsch mehr

04/2019 - In den Dörfern unserer Region wird noch in vielen Familien Plattdeutsch gesprochen. Klar ist aber, dass diese Sprache als besonderes Kulturgut auch im ländlichen Raum mehr und mehr verloren geht. Plattdeutsch sei aber eben nicht nur "Danz op de Deel", sondern gehöre zur Identität und Geschichte unserer Orte, meint Peter Hartwig vom FORUM. Der Kulturverein präsentierte bei seinem Plattdeutschen Nachmittag an der Cordinger Mühle daher Beispiele, wie die Sprache auch ihren Weg in die moderne Zeit gefunden habe. Mit dabei waren die Heidmärker Danzlüüd für das Traditionelle und das Duo Plattgold für Songs von den Beatles, Sting oder Simon & Garfunkel auf Plattdeutsch. 

Und vor allem ging es um das gesprochene Wort. Oskar Hein, Plattdeutsch-Beauftragter des Heidekreises, und Dr. Willi Zilz, der Tage vorher im Müllerhaus für das FORUM einen Sprachkurs für Hochdeutsche angeboten hatte, kamen mit den Gästen ins Gespräch. Sie verglichen Hanseatisches mit Heidjer Platt und plauderten mit ihnen in der "Landessprache der Lüneburger Heide". Leon Gellermann aus Jarlingen, einer der Gewinner des Plattdeutschen Vorlesewettbewerbs, trug seinen Beitrag noch einmal vor, und Torsten Kleiber führte mit seinem "Simultandolmetscher" Willi Zilz durch die Cordinger Mühle. Nebenbei versorgte die Eustachius-Gruppe mit Kaffee und Kuchen.

"Egal, welchen Bezug man zu Plattdeutsch hat - es ist Kulturgut, das wir erhalten müssen, wenn wir Vielfalt und Identität unserer Region erhalten wollen", erläuterte Torsten Kleiber vom FORUM. "Und wenn ich dienstlich z.B. in Süddeutschland unterwegs bin und mit 'Grüß' Gott' empfangen werde, habe ich ein kleines Bisschen Zuhause bei mir, wenn ich darauf mit 'Moin' antworte - auch wenn es 15 Uhr ist", grinst Kleiber. Wenn Hochdeutsche wie er sich ein bisschen "Touristenplatt" aneignen würden, sei das keine vertane Zeit. "Das heißt nicht, dass man dafür keine Fremdsprachen mehr lernen soll. Aber man kann sich Plattdeutsch draufschaffen, ohne anderes über Bord zu werfen." Dümmer werde man davon nicht, meint Kleiber und schließt mit frisch Gelerntem: "So moak wi dat."

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